Hagen-Wehringhausen. Die Personaldecke in der Pelmke in Hagen war immer üppig, die Preise waren human. „Jetzt sparen statt schließen“ meint Yvonne Hinz. Reicht das?
Gute Nachrichten lesen sich anders. . . Die Pelmke - vielleicht bald Geschichte? Das kann ich kaum glauben, und das will ich auch nicht glauben. Das Kulturzentrum wurde vor fast 40 Jahren gegründet und ist seitdem weit mehr als eine Bühne für Kleinkunst, Auftrittsstätte für Bands, Kinosaal und Kneipe.
Finanzmisere zum Teil hausgemacht
Wobei die Finanzmisere, die die Einrichtung seit längerem plagt, nun aber mit Macht zuschlägt, zum Teil sicherlich hausgemacht ist. Die Personaldecke war bislang sehr üppig, und das künstlerische Angebot bei weitem nicht immer „mainstream“.
Notbremse hätte eher gezogen werden müssen
Die Notbremse mit dem unschönen Namen „Sparen“ hätte viel eher gezogen werden müssen, wurde sie aber aufgrund des personellen Wirrwarrs nicht. Der neue Vorstand nimmt sich nun selbst in die Pflicht und versucht, den Scherbenhaufen zu sichten und die Schäden zu kitten. Wahrlich keine dankbare Aufgabe.
Und Vorstandsmitglied Jan Eckhoff? Der hat völlig Recht, wenn er sagt: „Wir müssen das Denken ändern.“ Heißt: Die sehr humane Preisgestaltung, die bislang in der Pelmke-Kneipe und zum Großteil auch beim Ticketverkauf gepflegt wurde, muss Schnee von gestern sein.
Die Pelmke als sozio-kulturelles Zentrum und Begegnungsstätte hat auch einen sozialen Anspruch zu erfüllen, und der Ansatz war immer, dass sich jeder die Angebote in der Pelmke leisten kann. „Doch das können wir in der Form nicht mehr gewährleisten“, sagt Jan Eckhoff.
Marktgerechte Miete ist nun gefragt
Und auch der Kuschelkurs, der bei der Nutzung der Räume durch Dritte jahrzehntelang eingeschlagen war, scheint beendet. Künftig soll eine halbwegs marktgerechte Miete aufgerufen werden.
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Das alles tut weh, das alles ist schlimm. Sicherlich, aber besser, als eine Kult-Einrichtung wie die Pelmke den Bach runter gehen zu lassen. Gerade in einem Stadtteil wie Hagen-Wehringhausen, der alternativer, kreativer und bunter als alle übrigen Quartiere in Hagen daherkommt, ist die Pelmke ein wichtiger Treffpunkt für die Menschen vor Ort. „Wir wollen das Haus retten“, sagen Eckhoff und seine Mitstreiter. Gut zu hören, doch Daumen drücken allein wird da nicht reichen.