Hagen. Vor etwas mehr als 41 Jahren endete meine Grundschulzeit in Hagen. Warum mir beim Blick auf diese arg vergammelte Grundschule das Herz blutet.

Frau Timmerbeil war noch eine Lehrerin der alten Schule. Und weil diese alte Schule vor mehr als 40 Jahren eben von heute aus betrachtet um mindestens 40 weitere Jahre älter ist, mag man sich vorstellen, was das bedeutete. Streng, mitunter lauter und durchaus imstande, den vor sich hin schlummernden Arthur mal kurz durchzurütteln.

Auch interessant

Es gab den Tag, als sie mich vor die Tür schickte, wo der grinsende Hausmeister Genuit, dessen Boxer „Assi“ sich einst in meinem Turnbeutel verbissen hatte, in einem grauen Kittel im Flur die Neonröhren wechselte. Zur Karnevalsfeier hatten wir einen Tanz eingeübt. Wir trugen schwarze Shirts mit bunten Smileys auf der Brust. Und in der Turnhalle musste ich einst den dusseligen Bernd umhauen, weil er ein Eigentor geschossen hatte und jubelnd von dannen rannte. Ich war der Torwart.

Weitere spannende Themen aus Hagen

Erinnerungen an einen maroden Bau

Ich lernte lesen, ich lernte rechnen, ich lernte schreiben. Im Kunstunterricht töpferte ich einen Aschenbecher - denn daheim rauchten Opa und Papa noch Kette.

Die Friedrich-Harkort Grundschule auf dem Quambusch (Bildmitte) hat schon besser Tage gesehen.
Die Friedrich-Harkort Grundschule auf dem Quambusch (Bildmitte) hat schon besser Tage gesehen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Es sind diese Erinnerungen, die so eng verknüpft sind mit einem Bau, der maroder ist, als der Autor, der ihn vor mehr als 40 Jahren täglich aufsuchte. Die Grundschule Quambusch, die später in Friedrich-Harkort-Grundschule hieß, ein orangefarbener Zweckbau aus den 70er-Jahren, ist im Grunde eine Ruine, die kaum wert ist, dass sie gerettet wird.

Was das mit mir macht? Mir blutet das Herz.