Breckerfeld. Das Restaurant Haus Glörtal an der Glörtalsperrre in Breckerfeld hat eine Perspektive. Wie es nach der Eröffnung der Zufahrt weitergeht.
Es steckt in einer Art Dornröschenschlaf. Ein Lost Place, ein verlassener Ort in Breckerfeld, an dem sich über Monate hinweg nichts mehr getan hat. Der alte Betreiber wird trotz der schwierigen Situation in den letzten Wochen auch der neue sein. Gastronom Jochen Bernsdorf will ab dem 1. Januar das Haus Glörtal erwecken.
Bernsdorf und die Schlagzeilen von der Insolvenz - das war die eine Seite immer dann, wenn zuletzt von dem Restaurant die Rede war. Denn der engagierte Gastronom hatte - nachdem die Sanierung der Zufahrtsstraße begonnen hatte und das Ausflugslokal nebst Imbiss nicht mehr erreichbar war - mit dem Hotel zur Post in Schalksmühle eine Alternative gefunden. „Ich wollte den Menschen, die bei mir beschäftigt waren, weiterhin eine Perspektive geben“, sagt er, „das hat am Ende leider nicht funktioniert. Das Objekt war wesentlich kleiner. Dadurch sind wir in Schieflage geraten.“
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Schwere Zeit nach Insolvenz
Die Insolvenz habe ihm viele schlaflose Nächte bereitet. Deshalb sei es gut, dass er nun ein paar Tage habe, um neue Kraft zu tanken. Und: „Ich habe jetzt eine Weiterbeschäftigungserlaubnis“, sagt der Gastronom. „Das versetzt mich in die Lage, das Projekt Haus Glörtal weiter voranzutreiben.“
Die andere Seite: die sanierte Zufahrt zur Glörtalsperre. „Wir gehen davon aus, dass wir Mitte Dezember fertig sind“, sagt Doreen Kohl, Geschäftsführerin der Freizeitschwerpunkt Glörtal GmbH, in der neben der Stadt Breckerfeld weitere Anrainerkommunen sowie der Regionalverband Ruhr engagiert sind. „Der Fußweg wird dann wie geplant separat gebaut.“
Fertigstellung verzögert sich
Damit verzögert sich die Fertigstellung zwar um rund einen Monat, liegt aber für Bernsdorf immer noch im Rahmen. „Wir haben bewusst auf das Weihnachtsgeschäft verzichtet, um einen gewissen Puffer zu haben“, so der Restaurant-Betreiber. „Man muss sagen: Die Zufahrt wird wirklich gut. Da muss auch im Winter niemand mehr Sorge haben, die Straße nicht sicher rauf und wieder herunterzukommen.“
Für Bernsdorf soll es nach der Corona-Pandemie und der Sperrung die erste „normale“ Zeit an der Glörtalsperre werden. „Ich freue mich darauf, Gas zu geben“, sagt jener Mann, der durchaus noch Unterstützung sucht. Immerhin sei es gelungen, den Koch Arndt Mähler sowie die Auszubildende zu halten.
Restaurant wird hergerichtet
Die kommende Zeit sei geprägt davon, das Restaurant wieder auf Vordermann zu bringen. „Wir haben ja einen ganzen Teil des Inventars nach Schalksmühle gebracht“, sagt Jochen Bernsdorf, „das werden wir jetzt im Haus Glörtal wieder aufbauen. Nach und nach kümmern wir uns dann auch wieder um das Umfeld. Das wird aber noch ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen.“
Derzeit sei man auch dabei, eine neue Karte zu schreiben. „Gemeinsam mit der Brauerei und einem Gastronomie-Berater haben wir auch noch einmal am Konzept gefeilt“, so Bernsdorf. „Wir werden künftig immer wieder auf Thementage setzen. Zum Beispiel wollen wir an einigen Terminen ein Barbecue anbieten.“ Daneben gehe es darum, einen Schwerpunkt auf Bankette und Veranstaltungen zu legen und den Biergarten einzubeziehen.
Wintergarten wird nicht fertig
Kleiner Wermutstropfen: Im neuen Wintergarten kann zunächst noch nichts stattfinden. Denn der wird zur Neueröffnung nicht fertig sein. „Ich gehe davon aus, dass das erst im Frühjahr der Fall sein wird. Wir haben durch den Neubau die Möglichkeit, 120 witterungsunabhängige Plätze anzubieten“, so Jochen Bernsdorf, der schon erste Buchungen für Veranstaltungen angenommen hat, sich aber einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen kann. „Man merkt einfach immer wieder, dass das Haus Glörtal keine Privatimmobilie ist, sondern sich in Besitz der öffentlichen Hand befindet. Das macht es schon mal etwas komplexer.“
Gleichwohl ist Bernsdorf überzeugt: „Es wird am Ende nett. Das Haus ist, wie es ist, hat einen ganz eigenen Charme. Wir freuen uns darauf, hier wieder loslegen zu können. Und wir hoffen, dass dann am Standort zum ersten Mal so etwas wie Normalität einkehrt.“