Hagen. Nach der Sperrung der Altenhagener Hochbrücke sind die Nervenkostüme der Hagener Verkehrsteilnehmer über Jahre besonders gefordert.

Mit der Sperrung der Altenhagener Hochbrücke haben sich die Verkehrsströme nicht bloß auf dem Innenstadtring und auf der Körnerstraße massiv verändert. Auch auf den Zubringer-Achsen aus allen Himmelsrichtungen ist der Verkehr noch einmal dichter geworden und das Fortbewegen alles andere als ein Vergnügen.

Das gilt beispielsweise für die Eugen-Richter- und Buscheystraße, die schon immer gerne als Schleichweg genutzt wurden. Nicht ohne Grund ächzen hier seit Jahren die Anwohner unter dem Verkehrslärm und der dicken Luft. Mit der Brückensperrung hat sich die Lage deutlich verschärft.

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Erst recht, wenn sich dort noch ein Müllfahrzeug von Tonne zu Tonne in Richtung City vortastet. So erlebt am Mittwochmorgen um kurz vor 9 Uhr, als die klassische Rushhour ja eigentlich längst gelaufen war. Bienenfleißig zerrt das Team des Entsorgers die Altpapier-Behältnisse herbei, lässt die Mechanik den Inhalt in den großen Schlund des Lkw wuchten und rollt die geleerten Eimer wieder vor die Haustüren zurück. Ein Vorgang, der sich zigfach alle paar Meter wiederholt.

Naturgemäß geht es nur schrittweise voran, ein Überholen ist angesichts des Gegenverkehrs kaum möglich. Was wiederum in der aufgestauten Schlange dahinter die Nervenkostüme der Autolenker arg strapaziert. Da wird gehupt, knatscheng und mit aufheulenden Motoren überholt und sogar durchs offene Fenster gepöbelt und gestikuliert. Von Respekt keine Spur.

Eigentlich kann man angesichts solcher Auftritte nur ungläubig den Kopf schütteln. Die Männer von der Müllabfuhr lassen sich zum Glück nicht aus der Ruhe bringen und machen mit engagierter Routine weiter ihren ehrenwerten Job. Sie können nun wahrlich nichts dafür, dass die Brösel-Brücken-Thematik den Verkehrsrhythmus in Hagen über Jahre diktieren wird.