Breckerfeld. Ein Hund hat auf einer Wiese in Breckerfeld ein Rehkitz gerissen. Das Jungtier ist qualvoll gestorben. Wie der Revierpächter über den Fall denkt.

Einige der Bilder, die Willi Dahlhaus auf seinem Smartphone abgespeichert hat, sind so grausam, dass man sie kaum zeigen mag. Sie zeugen aber davon, auf welch qualvolle Art in Breckerfeld auf einer Wiese zwischen dem Neubaugebiet Heider Kopf und der Klevinghauser Straße ein junges Rehkitz verendet ist. Der Kadaver weist im Halsbereich deutliche Bissspuren auf. Der Körper des Tieres ist so ausgenommen, dass die Rippen sichtbar sind.

„Das Rehkitz ist auf eine furchtbare Art zu Tode gekommen.“

Willi Dahlhaus
Jagdaufseher

Willi Dahlhaus ist Jagdaufseher im Revier „Loh 2“, zu dem die große Wiese gehört. Axel Blankennagel ist Jäger und einer von drei Pächtern, die sich die Flächen, die grob gesagt zwischen Landwehr, Glörtalsperre und der Landstraße 699 liegen und bis an die Bebauung heran ragen, teilen. Beide blicken fassungslos auf den Handybildschirm und blättern durch eine Serie von Aufnahmen, die den qualvollen Tod eines Tieres dokumentieren.

Grausamer Fund auf einer Wiese

Ein Spaziergänger, der auf der Wiese unterwegs war, hatte den grausamen Fund gemacht und Dahlhaus informiert. „Wir gehen davon aus, dass das Tier, nachdem es von einem Hund angegriffen wurde, sich noch bis auf die Wiese geschleppt hat“, sagt Dahlhaus. „Dann sind es wohl Füchse gewesen, die es förmlich ausgenommen haben. Das Rehkitz ist auf eine furchtbare Art zu Tode gekommen.“

M. Kleinrensing WP Hagen Jagd
Revierpächter Axel Blankennagel und Jagdaufseher Willi Dahlhaus beklagen ein Rehkitz, das nach einem Angriff durch einen Hund in Breckerfeld qualvoll verendet ist. © WP | Michael Kleinrensing

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Diesen schlimmen Anlass wollen Blankennagel und Dahlhaus noch einmal zum Anlass nehmen und an die Hundebesitzer appellieren. „Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger“, wie Axel Blankennagel sagt, „ich glaube auch nicht, dass wir damit jemanden erreichen würden. Aber wir wollen noch einmal betonen, dass Hundebesitzer, die ihre Tiere nicht im Griff haben, diese nur an der Leine führen sollten.“

Freundliche Ansprache

Dabei wollen die drei Pächter und ihr Jagdaufseher durchaus offen auf die Menschen zugehen - auch weil sie - wie sie selbst sagen - wissen, dass das in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen sei. „Wir sprechen Spaziergänger freundlich an und erläutern ihnen auch gern die Hintergründe“, sagt Blankennagel und hofft, auf diese Weise mehr zu erreichen.

„Einige gehen auch einfach quer über die Wiesen und lassen ihre Hunde frei laufen.“

Axel Blankennagel
Revierpächter in Breckerfeld

Denn der Rundweg um den Heider Kopf, der ja an das Revier grenzt, ist bei Hundebesitzern nicht nur aus der Siedlung beliebt. „Wir wissen ja auch, dass hier viele mit ihren Hunden unterwegs sind“, sagt Blankennagel. „Und die allermeisten davon lassen sich ja auch nichts zu schulden kommen und führen ihre Tiere an der Leine. Aber einige gehen auch einfach quer über die Wiesen und lassen ihre Hunde frei laufen.“ Ähnliches gelte übrigens auch im Bereich der Glörtalsperre, wo der Freizeitdruck noch einmal gestiegen sei, seitdem der Ausweichparkplatz am Abzweig zur Jugendherberge geschaffen worden sei.

Gefahr für Straßenverkehr

Gefährlich sei ein solches Verhalten auch mit Blick auf den Verkehr. „Es reicht schon, wenn die Tiere, die in der Wiese Schutz suchen, durch tobende Hunde aufgeschreckt werden“, sagt Dahlhaus. „Dann besteht die Gefahr, dass sie die Flucht ergreifen, auf die Straße rennen und Autofahrer gefährden.“ Erst jüngst sei auf der Dahlerbrücker Straße ein Wildschwein von zwei Autos unmittelbar hintereinander erfasst worden. Ob es auch durch einen Hund aufgeschreckt wurde, könne man allerdings nicht mit Sicherheit sagen.

Im konkreten Fall, so meinen Dahlhaus und Blankennnagel, hätte dem Tier auch nach dem Hunde-Angriff viel Leid erspart werden können. „Es wäre gut gewesen, wenn der Hundebesitzer sich unmittelbar gemeldet hätte“, sagt Axel Blankennagel. „Auch wenn er damit seinen Fehler eingeräumt hätte - aber so hätten wir das Kitz suchen und von seinen Qualen erlösen können.“