Hagen. Anwohner der Sunderlohstraße in Oberhagen beklagen, dass ihr Viertel mehr und mehr verkommt. Die Stadtverwaltung kennt die Problematik.

In der Sunderlohstraße ist auch nicht mehr alles so, wie es mal war. „Hier sah es mal ganz anders aus“, berichtet Astrid Hugo, die seit 16 Jahren in Oberhagen wohnt und sich zunehmend unwohler fühlt. Verschmutzung und Vermüllung würden überhand nehmen, beklagt die Hagenerin, doch was jetzt passiert sei, setze dem Ganzen die Krone auf: „Unsere Haustür wurde massiv beschädigt“, sagt Astrid Hugo und zeigt auf ein kreisrundes Loch in der Tür. Es sieht aus, als habe jemand mit roher Gewalt, möglicherweise mit einem metallenen Gegenstand, gegen die Tür geschlagen. Rund um das Loch weist die unansehnliche Haustür großflächige Kratzer und Risse auf, die ebenfalls von rohem Vandalismus zeugen.

Es ist offensichtlich, dass man sich in einer solchen Umgebung nicht mehr sonderlich wohlfühlt. Kein Wunder, dass die Stadt Hagen längst ein Auge auf das Haus mit dem klaffenden Loch in der Sunderlohstraße 9 geworfen hat. Seit 2021 habe es dort 31 Einsätze des Ordnungsamtes gegeben, teilt Stadtsprecher Michael Kaub mit: „Aus unterschiedlichen Anlässen, unter anderem wegen Wildwuchs, Belästigung, Ruhestörung, Adress- und Fahrerermittlungen sowie Zwangsstilllegung von Fahrzeugen.“ Auch wegen Schädlingsbefall sei bereits ermittelt worden, allerdings hätten die städtischen Ordnungsbeamten dafür keine Bestätigung gefunden.

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Ratten flitzen durch die Gegend

Mit den Schädlingen sind die Ratten gemeint, die in der Sunderlohstraße in schöner Regelmäßigkeit hin und her flitzten, berichtet Anwohner Rudolf Honecker: „Neulich sind zwei Ratten am helllichten Tag quer über die Fahrbahn gelaufen.“ Die Tiere würden von dem überall herumliegenden Abfall und den überquellenden Mülltonnen angezogen, sagt er: „Wenn man die Leute, die dafür verantwortlich sind, anspricht, reagieren sie frech.“ Deshalb habe er seine Bemühungen für ein besseres Miteinander in der Straße eingestellt.

Seine Nachbarin Astrid Hugo will dagegen nicht resignieren, doch wünscht sie sich mehr Unterstützung seitens der Stadt Hagen. Es müsse doch möglich sein, gegen die vielen Fahrzeuge ohne Kennzeichen, die oft wochenlang in der Sunderlohstraße herumständen, vorzugehen: „Ich hatte das Straßenverkehrsamt informiert, der Mitarbeiter schien mir etwas verzweifelt, da die Autos immer wieder mit anderen Kennzeichen versehen würden, wie er mir sagte.“ Es sei nicht nachzuvollziehen, wer sie fahre. Eine weitere Belastung für Mensch und Umwelt sei, dass manche Fahrer den Motor sehr oft eine halbe Stunde vor dem Losfahren warmlaufen ließen: „Auch im Sommer und oft auch mit dem Heck zum Haus, zur Einfahrt, so dass alles wackelt und die Abgase ins Fenster hoch ziehen.“

Stadt will abermals tätig werden

Seit dem Einzug neuer Nachbarn im Nebenhaus sei ein weiterer negativer Höhepunkt erreicht, fährt Astrid Hugo fort: „Die Leute werfen ihren Abfall einfach über den Zaun. Der Garten hinter dem Haus ist schon voller Müll.“ Sie bestätigt, dass die städtischen Waste Watcher schon mehrmals vor Ort gewesen seien, doch nichts ändere sich zum Besseren: „Im Gegenteil, nachts wird bis 3 Uhr gegrillt, dann zieht der Fettgeruch durchs Fenster.“

Die Stadt Hagen werde die Verhältnisse noch einmal unter die Lupe nehmen und sich gegebenenfalls mit dem Besitzer des Hauses in der Sunderlohstraße 9, der für unsere Zeitung nicht erreichbar war, in Verbindung setzen, kündigte Stadtsprecher Kaub an, dass die Wohnungsaufsicht nun tätig werde: „Wir werden das Objekt kurzfristig besichtigen und bei Feststellung etwaiger Missstände den Eigentümer auffordern, diese zu beseitigen.“

Bei akuten Probleme empfiehlt die Stadt Hagen übrigens, die Leitstelle des Ordnungsamtes zu informieren, weil auf diese Weise am schnellsten Probleme geklärt werden können: Telefon: 02331 207-5400 (montags bis samstags jeweils von 8 bis 22 Uhr).