Hagen. Am übernächsten Wochenende starten zum 30. Mal die Helfer Herbst- und Musiktage in Hagen. Dann ist auf dem Marktplatz wieder der Bär los.

Zum 30. Mal finden am zweiten Oktoberwochenende die Helfer Herbst- und Musiktage statt. Der Förderverein der Grundschule lädt dazu alle Hagener von Freitag bis Sonntag, 11. bis 13. Oktober, auf den Marktplatz in Helfe ein.

30 Jahre Herbst und Musiktage sind für Michael Maurer, Vorsitzender des Fördervereins, ein Anlass, um über die Zukunft der Veranstaltung, die zu den größten Volksfesten in Hagen gehört, nachzudenken. Man könne inzwischen beobachten, dass vermehrt jüngere Leute Funktionen beim Helfer Herbst vor und hinter den Theken und in der Organisation übernehmen würden: „Es wird Zeit, dass die nächste Generation zum Zuge kommt, damit die Helfer Herbst- und Musiktage nicht zu Oma-Opa-Musiktagen veröden.“

Weitere interessante Themen aus Hagen:

• Müll und Vandalismus in Hagen: In Haustür klafft ein großes Loch
• Hier müssen Anwohner zahlen: Straßensanierungen in Hagen
• Gute Nachricht: Mark-E senkt im neuen Jahr die Strom- und Gaspreise
• Geschlossene Abteilung: Was passiert in der Hagener Psychiatrie
• Stadt Hagen plant die Gründung einer weiteren Förderschule
• Mythos Wildwasser: Deutsche Meisterschaft auf der Lenne in Hohenlimburg
• Kindesmisshandlungen: 1000 Fälle in Hagen
• Vertrauenssache in Breckerfeld: Blumenladen bietet Selbstbedienung an

Was die Helfer motiviert

Wenn Maurer darüber nachdenkt, was Junge wie Alte motiviere, ehrenamtlich mitzuarbeiten, dann fällt ihm ein, dass die Belohnung in Form von ein paar Wertmarken und dem Mittagessen beim Auf- und Abbau ja wohl nicht der Grund sein könne. Bei manchen spiele sicher noch die Geschichte vom Brand der Grundschule im Jahr 1993 eine Rolle: „Die Bilder und die Geschehnisse von damals haben eine erstaunliche Kraft“, erinnert er daran, dass die Herbsttage einst für den Wiederaufbau der Schule ins Leben gerufen wurden.

Für viele habe der Helfer Herbst den Stellenwert eines Stadtteilfestes, andere sähen darin eher ein großes Klassentreffen, so Maurer: „Man kann hier Leute treffen, die man nur einmal im Jahr sieht, nämlich beim Helfer Herbst.“ Bei einigen Mitarbeitern seien schon die Eltern aktiv gewesen: „Und sind es noch.“

Wie ein Zauberkunststück

Der wirksamste Ansporn sei aber wohl, dass hier junge Leute genauso wie die gesetzteren Jahrgänge Verantwortung übernehmen und nach eigenen Vorstellungen Entscheidungen treffen könnten: „Besprechen, beraten, umsetzen, das knirscht manchmal ganz schön. Nicht immer finden wir gleich einen Weg, mit dem alle einverstanden sind“, so Michael Maurer.

Und dann sei da natürlich noch das Ziel, etwas für die Grundschule zu tun und Kinder- und Jugendinitiativen zu unterstützen. Manche, die heute als Helfer mit vorbereiten und organisieren, sind selber in Helfe zur Schule gegangen. Und einige haben vor 20 oder 30 Jahren als Grundschüler im Programm mitgemacht: „Alles zusammen reicht schließlich, um sich zusammenzuraufen und weiterzumachen, fast wie im richtigen Leben. Alles zusammen gleicht einem Zauberkunststück, das immer wieder aufs neue funktioniert.“ Es gebe also berechtigte Hoffnung, dass es 2025 auch die 31. Helfer Herbst- und Musiktage geben werde.

Der Überschuss der Veranstaltung kommt wieder der Grundschule Helfe sowie Kinder- und Jugendprojekten in Hagen zugute. Damit etwas für den guten Zweck übrig bleibt, mussten die Preise moderat angehoben werden, denn auch Festveranstaltungen sind von den allgemeinen Preissteigerungen nicht verschont geblieben. Es gibt zahlreiche Stände wie das Café und den Imbiss mit den traditionellen Bestsellern wie Pommes und Waffeln. In der Mittagszeit wird im Zelt die gute alte Erbsensuppe angeboten - solange der Vorrat reicht. An weiteren Ständen gibt es Süßes und Deftiges.

Wertmarken können bargeldlos erworben werden

Ein Security-Unternehmen aus Hagen soll in Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt für einen friedlichen Verlauf der Veranstaltung sorgen. Da es in der Umgebung des Helfer Marktplatzes nur wenige Parkplätze gibt, empfiehlt der Förderverein, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Fest zu kommen. Es werden Wertmarken ausgegeben, deren Erwerb auch mit bargeldloser Zahlung, also zum Beispiel per EC-Karte bzw. Giro-Karte, möglich ist.

Eröffnet werden die Herbst- und Musiktage am Freitag, 11. Oktober, gegen 18 Uhr von Michael Maurer und Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt. Dabei wird auch an die Ursprünge des Fördervereins und zurückliegende Helfer Herbst und Musiktage erinnert. Bereits ab 17 Uhr präsentiert die Tele Big Band klassischen Bigband-Swing, lateinamerikanische Musik sowie Soul und Rock, ab 20 Uhr bietet die Band „D3c0de“ Coverrock.

Am Samstag beginnen die Herbsttage gegen 12 Uhr, den ganzen Tag über gibt es Aufführungen verschiedener Gruppen, zum Abschluss des Tages spielt „Partyinferno“.

Der Sonntag startet um 10.30 Uhr mit einem gemeinsamen Gottesdienst der katholischen St.-Andreas-Gemeinde und der evangelischen Jakobus-Gemeinde im Festzelt. Die musikalische Begleitung übernimmt der Jakobus-Chor. Erneut gibt es den ganzen Tag über Programmpunkte, ehe die Helfer Herbst- und Musiktage in der abendlichen Dunkelheit mit einem Feuerwerk ihren Abschluss finden.