Hagen. Ende März hieß es im Geschäft „Depot“ noch „Neueröffnung mit neuem Konzept“, jetzt ist das Unternehmen insolvent. Und die Mitarbeiter in Hagen?

Schlechte Nachrichten: Ende März verkündeten knallbunte Plakate an den Schaufensterscheiben des Deko- und Einrichtungsladens „Depot“ am Friedrich-Ebert-Platz/ Hohenzollernstraße in Hagen noch: „Alles muss raus“, „10 Prozent auf alles“, aber auch „Neueröffnung mit neuem Konzept“.

Und jetzt? Steht fest, dass das kriselnde Unternehmen, das allein in Deutschland in mehr als 300 Filialen Kleinmöbel, Accessoires und Dekoartikel verkauft, Insolvenz beantragt hat und sich mit Hilfe eines Schutzschirmverfahrens sanieren will.

Amtsgericht Aschaffenburg hat Schutzschirmverfahren genehmigt

Dies teilte (so melden es einige Wirtschafts-Medien) das Unternehmen, das hinter dem „Depot“-Filialnetz steht - die Gries Deco Company mit Sitz im unterfränkischen Niedernberg - am 16. Juli mit. Das Amtsgericht Aschaffenburg hat das Schutzschirmverfahren bereits genehmigt.

Sanierung soll erleichtert werden

Beim Schutzschirmverfahren, das eingeleitet wird, soll ein frühzeitig vorgelegter Insolvenzplan die Sanierung erleichtern; den Sachverwalter für das Insolvenzverfahren kann das Unternehmen dabei selbst benennen.

Das in die Pleite gerutschte Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben mehr als 300 Filialen in Deutschland, außerdem findet man „Depot“-Läden in Österreich und der Schweiz. Allein in Deutschland waren im vergangenen Jahr etwa 4400 Menschen in den Deko- und Einrichtungsgeschäften beschäftigt.

Hagen
Momentan werben pinkfarbene Plakate mit „Sale!“ und „30 Prozent Rabatt“ an den Schaufenstern der „Depot“-Filiale in Hagen. © WP | Yvonne Hinz

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Löhne wohl bis September gesichert

Und was bedeutet die Insolvenz unterm Schutzschirm für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im „Depot“-Store in der Hohenzollernstraße 2 (im gleichen Gebäude befindet sich auch ein McDonald‘s-Schnellrestaurant) beschäftigt sind? Während des Schutzschirmverfahrens werde der Geschäftsbetrieb in allen Filialen uneingeschränkt weiterlaufen, unterstreicht die Konzernleitung, und Lohnzahlungen seien bislang bis September gesichert. Der Insolvenzplan solle demnach, so der Konzern, möglichst noch in diesem Jahr vorliegen.

Filialnetz soll Marktgegebenheiten angepasst werden

Wie es dann weitergeht, steht derzeit noch in den Sternen. Ziel sei es auf jeden Fall, gemeinsam mit Vermietern und Lieferanten das „Depot“-Filialnetz „nachhaltig auf die neuen Marktgegebenheiten auszurichten“, teilt das Unternehmen mit. Und weiter: „Die Gries Deco Company hat mit Sven Tischendorf und Alexander Höpfner zwei besonders im Einzelhandelssektor sehr erfahrene Schutzschirmexperten in die Geschäftsführung berufen.“