Hagen. Im insolventen Kaufhof in Hagen läuft der Abverkauf. Die Preise purzeln weiter. Der Termin für die Schließung des Warenhauses steht nun fest.
Der traurige Countdown läuft: Knallgelbe, an den Schaufenster angebrachte Plakate verraten indirekt, wie lange der Kaufhof noch geöffnet hat. „Wir zählen Tag für Tag runter“, sagt Peter Erb, Filial-Geschäftsführer des Kaufhofs in der Hagener Innenstadt.
Countdown läuft seit 5. Juni
Am Montag, 5. Juni, verkündete das Plakat „Nur noch 10 Tage“, demzufolge am Dienstag „Nur noch 9 Tage“. „Wir schließen am Freitag, 16. Juni, oder am Samstag, 17. Juni“, erklärt Peter Erb.
Seit Wochen läuft der Abverkauf im insolventen Kaufhof auf Hochtouren, und Stammkunden wie Schnäppchenjäger stöbern gleichermaßen durch die Abteilungen des Warenhauses. Ende der Woche wird es einen neuen Rabattwechsel geben (heißt, die Preise in einzelnen Warengruppen werden nochmals gesenkt), „und im dann folgenden Zwei-Tage-Rhythmus gehen die Preise dann noch weiter runter“, erläutert der Filialleiter das Prozedere.
Keine „Traueraktionen“ geplant
Seines Wissens nach würden seine teils langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrem letzten Arbeitstag in der Hagener Filiale keine besonderen „Traueraktionen“ oder ähnliches planes, „wir haben in den vergangenen Wochen, die für uns sicherlich nicht einfach waren, gut zusammengehalten. Den Mittwochabend werden wir noch einmal gemeinsam verbringen, und dann gehen wir nach dem letzten Öffnungstag als Truppe hier raus“, so Erb.
Wie es für die Kaufhof-Beschäftigten dann weitergeht? Ein Großteil der etwa 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeit- und Teilzeitkräfte) wechselt in die eingerichtete Transfergesellschaft, „wir stehen in sehr engem Austausch mit der Agentur für Arbeit“, unterstreicht Peter Erb.
Bewerbungstraining für Mitarbeiter
Die Mitarbeiter werden in Einzelgesprächen beraten und erhalten ein Bewerbungstraining. Sie können sich dann überlegen, ob sie sich für eine Weiterbildung oder Umschulung entscheiden.
Die bis zum Ende des Monats dann noch verbleibenden wenigen Tage arbeiten die Mitarbeiter „hinter verschlossenen Türen und ohne Kunden“, heißt, sie sichten alles, was noch vor Ort ist und räumen auf. Der Mietvertrag endet am 30. Juni, „kurz vorher werden wir die Schlüssel an den Vermieter übergeben. Und das war es dann“, sagt Peter Erb.
Weitere Infos:
Seit dem 13. März steht fest, dass der Hagener Kaufhof unwiderruflich geschlossen wird.
Peter Erb ist seit November 2020 Filial-Geschäftsführer in Hagen.
Im Souterrain wurden bislang u.a. Elektrokleingeräte, Bettwaren, Geschirr und Kurzwaren angeboten, im Erdgeschoss Parfümerieartikel, Uhren und Schmuck, Damenwäsche sowie Süßwaren. Damenbekleidung und -schuhe wurden in der ersten Etage präsentiert, Herrenbekleidung und -schuhe im 2. OG. Spielwaren und Reisegepäcke gab’s bis dato im 3. Stockwerk, Sportbekleidung wurde in der vierten Etage angeboten.
Das früher im oberen Stockwerk ansässige Restaurant Linea wurde bereits vor Jahren geschlossen.
Nach jetzigem Stand bleibt der Kaufhof im Ruhrpark in Bochum erhalten.
Das Warenhaus Galeria am Westenhellweg in Dortmund sollte, so die ursprüngliche Planung, Ende Januar 2024 geschlossen werden. Nach aktuellem Stand bleibt das Haus nun aber doch geöffnet.