Hagen. Der Westfalia-Versandhandel wurde von Weltbild übernommen, doch Weltbild ist nun insolvent. Westfalia in Hagen ist wohl aber nicht betroffen.

Die Insolvenz von Westfalia war und ist eine Katastrophe – für die Mitarbeiter, die teils seit Jahrzehnten in dem einstigen Familienbetrieb gearbeitet haben, und auch für die ganze Stadt, die einen Arbeitgeber sowie den etablierten Fachmarkt für Werkzeug in der Pettenkoferstraße 27 in Hagen verloren hat.

Doch zumindest der Versandhandel von Westfalia- so lautete es vor einigen Wochen – sei gerettet. Von wem? Die „Weltbild GmbH & Co. KG“ (der Händler ist auf Bücher und Non-Food-Artikel spezialisiert) hatte als große Gesellschaft der Weltbild D2C Group wesentliche Vermögensgegenstände des Versandhandelsunternehmens Westfalia übernommen.

Der Westfalia-Fachmarkt in Hagen hat Ende März geschlossen.
Der Westfalia-Fachmarkt in Hagen hat Ende März geschlossen. © WP | Yvonne Hinz

Ziel sei es, so verkündete der neue Besitzer erst kürzlich, die Marktposition der Weltbild D2C Group in den Bereichen Do-it-yourself, Kreativität und Natur unter den Marken „Westfalia“ und „Gartenmeister“ auszubauen. Die Marke Weltbild fungiere dabei als Multikanal-Anbieter, sprich, Waren würden sowohl über den Katalog als auch online und in stationären Geschäften verkauft. 

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Das klang vielversprechend, oder? Doch jetzt hat nach Medieninformationen die „Weltbild GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Augsburg Insolvenz angemeldet.

Westfalia-Mitarbeiter nicht betroffen

Müssen jetzt auch die Mitarbeiter des Westfalia-Versandhandels bibbern­? Auf Nachfrage unserer Zeitung unterstreicht eine Sprecherin des Konzerns, dass Westfalia (DIY und Werkzeuge) von der Weltbild-Insolvenz nicht betroffen sei, da Westfalia unternehmensrechtlich anders organisiert bzw. eingeteilt sei. Also können die Mitarbeiter aufatmen? Zumindest vorerst.

Ein Rückblick:

Im Oktober 2023 wurde für Westfalia - im Fachmarkt waren zu dem Zeitpunkt ca. 20 Mitarbeiter beschäftigt, im Logistikzentrum an der Bandstahlstraße 140, in der Verwaltung 80 und in der Qualitätssicherung 10 - Insolvenz angemeldet.

Geschäftsführer Markus Weber begründete die Insolvenz u.a. mit der zunehmenden Kaufzurückhaltung und den stetig steigenden Lebenshaltungskosten.

Für die Monate Oktober, November und Dezember 2023 hatten die Westfalia-Mitarbeiter Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Nach Informationen unserer Zeitung wurden die Januar-Gehälter sowie die Februar- und März-Gehälter 2024 aus der Insolvenzmasse, die der Insolvenzverwalter geschaffen hatte, bezahlt.