Breckerfeld. Der Regierungspräsident macht sich in Breckerfeld ein Bild von der Verkehrssituation, spricht über eine Umgehung und wie es damit weitergeht.

Es ist ja nicht so, als mangele es in der Hansestadt an Bauprojekten. Diverse, die gerade abgeschlossen sind, befinden sich an der Spiel- und Sportanlage Breckerfeld. Der überdachte Bolzplatz nebst Licht und Sportbox - in der Region wohl einmalig - gehört dazu. Die Tribüne natürlich auch, auf der der Bürgermeister und sein Gast fürs Foto Platz genommen haben.

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Und trotzdem: Es bleibt ein Bauprojekt, über das auch André Dahlhaus und Heinrich Böckelühr noch häufiger sprechen. Eines, für das nicht einmal ein Regierungspräsident eine konkrete Perspektive aufzeigen kann, obwohl er an der Notwendigkeit keinen Zweifel hegt: die Ortsumgehung Breckerfeld.

Regierungspräsident an der Engstelle

Böckelühr nämlich hat eine kleine Rundreise durch den Ort hinter sich. Eine Station: die Engstelle vor dem Hotel Böving, wo derzeit die Lastwagen, die die gesperrte A 45 umfahren, im 15-Sekunden-Takt an einem viel zu engen Gehweg vorbeidonnern. Gäbe es eine Ortsumgehung, wäre das kein Problem. So aber scheint es nur eine Frage der Zeit, bis es hier, mitten im Ortskern, zu einem folgenreichen Unfall kommt.

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Böckelühr, selbst lange Jahre Bürgermeister in Schwerte, kennt kommunale Probleme nur zu gut. Auch die, die sich aus der Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen NRW ergeben, der für die marode Landstraße 528 ebenso zuständig ist wie für eine mögliche Umgehung, die die Lokalpolitiker mit einer solchen Vehemenz schon seit Jahren fordern.

Brücken-Desaster hat Auswirkungen

Das hatte dazu geführt, dass das Millionen-Projekt einst in einer entsprechenden Prioritätenliste des Landes ganz weit nach oben gerückt war. Allerdings ohne greifbare Ergebnisse. Dann aber folgte das Desaster um die Rahmedetalbrücke und die Prioritäten drohen sich zu verschieben. Allenthalben sind die Ausweichrouten ruiniert und müssen wieder instand gesetzt werden, wenn das neue A-45-Bauwerk für den Verkehr freigegeben wird.

M. Kleinrensing WP Hagen
Der Regierungspräsident Heinrich Böckelühr kommt in Breckerfeld mit Politik und Verwaltung ins Gespräch. © WP | Michael Kleinrensing

Salomonisch blickt da Böckelühr auf das Verkehrsdesaster: „Wenn 2026 der erste Teil der Brücke freigegeben ist, müssen wir dafür Sorge tragen, dass nicht sämtliche Straßen in Klump und Asche gefahren sind“, so der Regierungspräsident. „Wir müssen gemeinsam Prioritäten setzen.“ Im November gebe es eine Veranstaltung der Straßenbaulastträger (u.a. Kommunen und Straßen NRW). Und mit Blick auf eine Umgehung: „Ich will nichts versprechen, was ich nicht halten kann. Aber ich werde dort das Thema aufgreifen.“

Land muss Geld bereitstellen

Denn - so der Regierungspräsident weiter - er könne alle verstehen, die angesichts der Situation verärgert seien. „Aber was die Umgehung betrifft, muss die Stadt die nötigen Grundstücke besitzen, das Land muss das Geld bereitstellen, und dann ist Straßen NRW in der Verantwortung, die Planungen voranzubringen“, erklärt er einen möglichen Ablauf. Auch wolle er den Stab nicht über den Landesbetrieb brechen. Dort sei das Personal knapp. Man müsse eben immer wieder auf eine Umsetzung drängen.

Lastwagen donnern durch den Ortskern von Breckerfeld. Das ist eine erhebliche Belastung für die Anwohner.
Lastwagen donnern durch den Ortskern von Breckerfeld. Das ist eine erhebliche Belastung für die Anwohner. © WP | Michael Kleinrensing

Er erläutert all das. Und dann blickt er noch einmal zurück auf die Minuten, die er im Ortskern an der L 528 verbracht hat, redet über Zielverkehre, die ja nichts mit Breckerfelder Betrieben und Firmen zu tun hätten und sagt dann mit Blick auf die Journalisten noch das: „Sie können mich ruhig mit diesem Satz zitieren: Ich möchte da derzeit nicht wohnen.“