Sundern. Julia Keggenhoff ist selbstständige Traurednerin und Hochzeitsplanerin. Die 34-Jährige geht mit der Zeit: Jetzt wagt sie einen neuen Schritt.
„Wenn ich ein Haus baue, dann brauche ich auch einen Architekten, der mir hilft“, erklärt Julia Keggenhoff. Die 34-Jährige ist Hochzeitsplanerin und freie Traurednerin und hat Anfang 2023 in Sundern ihr eigenes Unternehmen gegründet – und ist von der einen Selbstständigkeit in die nächste gewechselt.
Sie arbeitet in einer Branche, die sich stetig verändert und von neuen Trends inspiriert wird. Als Unternehmerin muss sie sich immer weiterentwickeln, das spiegelt sich auch in ihrem Lebenslauf wider. Julia Keggenhoff hat zwei Ausbildungen gemacht: eine als gestaltungstechnische Assistentin und eine als Groß- und Außenhandelskauffrau. Doch für sie stand schon früh fest, dass ihr Weg sie in die Eventbranche führt. „Ich habe eine Weiterbildung zur Eventmanagerin für Hochzeiten gemacht“, erzählt sie – und hat danach auch prompt als selbstständige Hochzeitsplanerin angefangen.
Junge Gründer im HSK erzählen
Für die Serie „Junge Gründer im HSK“ sprechen wir mit den unterschiedlichsten Menschen aus dem Hochsauerlandkreis, die in ihren 20er oder 30er Jahren sind und sich selbstständig gemacht haben. Sie erzählen von ihren Erfahrungen in der Selbstständigkeit und den Herausforderungen, die eine Unternehmensgründung mit sich bringt.
Alle Texte lesen Sie unter: www.wp.de/lokales/junge-gruender-im-hsk-unsere-sereie/
Sie haben sich jung selbstständig gemacht oder einen Betrieb, ein Unternehmen oder Geschäft übernommen und kommen aus dem Sauerland? Dann melden Sie sich gerne unter der Mail katleen.diekgraefe@funkemedien.de.
Selbstständig neben einem 40-Stunden-Job
2016 startete sie bei dem Franchiseunternehmen „Agentur Traumhochzeit“ für das Sauerland. „Ich war selbstständig, aber ich hatte ein Team dahinter, eine Absicherung durch das Franchise-System“, erklärt sie. Vor allem am Anfang sei das eine große Hilfe gewesen. „Die Selbstständigkeit ist viel, man muss sich in viele Themen einarbeiten und das Franchise hat dabei unheimlich geholfen.“
„Nebenher habe ich noch 40 Stunden die Woche im Büro gearbeitet“, erinnert sich die 34-Jährige an die Anfänge zurück. Der Job habe ihr ein Stück Sicherheit gegeben, die sie zu dem Zeitpunkt noch nicht aufgeben wollte. „Der Start in die Selbstständigkeit ist nicht einfach und bringt auch viele Kosten mit sich“, sagt sie. Außerdem brauche es seine Zeit, bis sich der Name auch am Markt etabliere.
Neuanfang: Julia Keggenhoff gründet ihr eigenes Unternehmen
Bis 2022 hat Keggenhoff für das Franchiseunternehmen gearbeitet, als sie kurzerhand einen Neuanfang wagte. Im Dezember war sie noch für die Traumhochzeit unterwegs und im Januar 2023 eröffnete sie ihr eigenes Unternehmen „Have a nice day – Weddings & Events“ in Sundern. „Es war Zeit alleine zu laufen“, erklärt sie ihren Schritt.
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Julia Keggenhoff ist die Gründerin des Unternehmens und arbeitet mit zwei Kolleginnen zusammen, die die Standorte Bonn und Hamburg abdecken. „Die Idee des Zusammenarbeitens ist gerade in unserer Branche sehr wichtig. Ich verkaufe mich alleine, aber so kann ich meinen Kunden die Sicherheit bieten, dass jemand da ist, auch wenn ich ausfallen sollte“, erklärt die 34-Jährige.
Auch wenn sie schon viele Erfahrungen in ihrer Branche gesammelt hat, bringt ihre neue Selbstständigkeit Herausforderungen mit sich. „Ich muss wieder einen neuen Namen an den Markt bringen, das ist ein Stück weit, wie neu anzufangen. Dieses Jahr gab es einen leichten Rückschritt“, sagt sie. Außerdem muss man als Selbstständige alles unter einen Hut bekommen: Marketing, Kundenakquise, Rechnungen – wenn man alleine ist, übernehme man das alles selbst.
Selbstständigkeit bedeute sich immer wieder neu zu erfinden
Julia Keggenhoff wollte schon immer selbstständig sein: „Als Kind wollte ich immer selbstbestimmt und von Zuhause aus arbeiten“, erinnert sie sich lachend. Heute ist sie ihre eigene Chefin, leitet ihr Unternehmen, hat einen Showroom in der Recklinghauser Straße in Sundern und ist dazu auch im Hochzeitsteam „Wedding Apartment“ involviert.
Sie arbeitet vor allem als freie Traurednerin und als Hochzeitsplanerin, dazu bietet sie in ihrem Geschäft auch einen Dekoverleih an und ab Januar gibt es eine weitere Neuheit: „Ich gründe meine erste Unterfirma, wenn man so will“, erzählt sie von ihren Plänen. Mit „have a nice dress“ bietet sie Brautmode zum Verleih, Second-Hand-Brautmode und neuwertige Kleider an.
Die Pandemie habe gezeigt, wie nützlich ein zweites Standbein sein kann. „Auch große Unternehmen haben noch Nischenprodukte“, erklärt Julia Keggenhoff. „Das ist die Selbstständigkeit, dass man sich immer neu erfindet, um am Markt zu bleiben.“
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