Hochsauerlandkreis. Die Zahl der Arbeitslosen im HSK wird tendenziell zunehmen. Wo Jobs verloren gehen und in welchen Branchen künftig noch viele Jobs entstehen.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im September 2024 gesunken. Insgesamt waren 7.368 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 225 Personen oder 3 Prozent weniger. Im Vergleich zum September des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 772 Personen bzw. 11,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im September 4,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,4 Prozent (+0,5 Prozentpunkte). „Der Arbeitsmarkt wird durch die anhaltende konjunkturelle Schwächephase geprägt, startet aber mit weniger arbeitslosen Menschen als noch im Vormonat in den Herbst“, kommentiert Oliver Schmale, Chef der Arbeitsagentur Meschede-Soest die aktuelle Entwicklung. „Grundsätzlich ist das eine gute Ausgangslage für die kommenden Wochen.“
Lesen Sie auch
- Harte Debatte: Parken wird in Brilon bald viel günstiger
- Briloner Familie verwirklicht Traum vom eigenen Food-Truck
- Der böse Wolf? Wildernde Hunde im Sauerland töten auch
- Warum die Niederländer nicht mehr in Willingen urlauben
- Almetalbahn Paderborn–Brilon steht vor einem Comeback
- Nach SEK-Einsatz in Brilon: Schwachstellen im Waffenrecht
- So gefährlich ist der Verkehr rund um Brilons Grundschulen
- DSDS-Spektakel: Jury feiert Artur Okulichev (29) aus Brilon
Dennoch gebe es ein ‚Aber‘: „Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zu den Vorjahren seit Anfang 2023 kontinuierlich gestiegen.“ Aufgrund der strukturellen und transformationsbedingten Belastungen, dürfte laut jüngster IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) Prognose die Arbeitslosigkeit im laufenden und folgenden Jahr tendenziell weiter zunehmen. Zusätzliche Stellen und Beschäftigungsaufbau seien eher in Erziehung, Gesundheit und anderen Dienstleistungsbereichen zu erwarten, aber weniger für das produzierende Gewerbe. Angesichts der Arbeitskräfteknappheit versuchen viele Betriebe ihre Beschäftigten zu halten. „Entscheidend für die Aufnahmefähigkeit unseres heimischen Arbeitsmarktes ist aber nach wie vor die Qualifikation. Das belegen auch die qualifikationsspezifischen Arbeitslosenquoten in unserem Agenturbezirk: Während die Arbeitslosenquoten (Jahreswerte aus 2023) von Arbeitslosen mit abgeschlossener Berufsausbildung lediglich bei 2,4 Prozent liegen, liegen diese für Arbeitslose ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei 18,2 Prozent und damit fast achtmal höher. Die Gefahr, arbeitslos zu werden, ist also bei ungelernten Kräften um ein Vielfaches höher.“
Daten aus dem HSK
Im Bereich der Geschäftsstelle Olsberg, die für Brilon, Olsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg zuständig ist, waren 1547 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 56 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sindkt auf 4,1 Prozent und ist nach Schmallenberg (3,3 Prozent / + 13 Arbeitslose) eine der niedrigsten im HSK. In Marsberg waren 531 (-26) Personen arbeitslos gemeldet. Die Quote sinkt auf 4,9 Prozent. In Arnsberg beträgt die Arbeitslosenquote 7,0 Prozent, in Meschede (Meschede, Eslohe, Bestwig) 4,1 Prozent und in Sundern 4,1 Prozent.
Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 2.701 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 119 Personen bzw. 4,2 Prozent verringert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 343 Personen oder 14,5 Prozent.
Grundsicherung
In der Grundsicherung sind 106 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 429 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis zum Vormonat entspricht dies 2,2 Prozent weniger bzw. 10,1 Prozent mehr zum Vorjahr. Insgesamt sind es 4.667 Personen und damit 63,3 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.
Jugendarbeitslosigkeit
802 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Hochsauerlandkreis unter 25 Jahre alt. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 78 junge Arbeitslose weniger und im Vorjahresvergleich 140 arbeitslose junge Menschen mehr. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 8,9 Prozent zum Vormonat bzw. plus 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ältere Arbeitslose
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 28 Personen oder 1 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 240 Arbeitslose mehr (+9,8 Prozent). Insgesamt sind 2.697 Menschen ab 50 Jahre im Hochsauerlandkreis betroffen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Berichtsmonat gesunken. 2.978 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 87,7 Prozent (2.612 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 12 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 473 Personen.
Stellenangebot
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 242 Stellen gemeldet (-137 zum Vormonat). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.478 offene Stellen, 88 weniger als im Vormonat und 336 weniger als im Vorjahresmonat.