Brilon. Michael Burghard gehört das Riesenrads Columbia III, das auf der Michaelis Kirmes in Brilon steht. Er erklärt, was Schaustellern Probleme macht.

Die Michaeliskirmes in Brilon steht bevor und die Vorfreude ist bei vielen groß. Doch einige Menschen werden auch von Sorgen geplagt. Der Riesenradbetreiber Michael Burghard hat über die Lage der Schausteller geredet und uns verraten, welche Probleme bestehen. So seien im Vergleich zu vorpandemischen Zeiten die Kosten angestiegen. „Alles ist teurer, egal was man macht. Die Inflation ist bei uns voll angekommen“, sagt Michael Burghard. „Personalkosten, Platzgelder und Strom.“ Strom ist eine Sorge, die auch die Schausteller nach der Winterberger Kirmes umgetrieben hat.

Beim traditionellen Kirmesfrühstück am Dienstag nach der Winterberger Kirmes haben die Schausteller ebenfalls die hohen Stromkosten angesprochen. Der lokale Stromversorger in Winterberg hat dort deutlich höhere Preise pro Kilowattstunde verlangt als der Versorger in Dortmund. Ein Problem, um das sich die Stadt Winterberg, laut Aussage von Pressesprecherin Rabea Kappen, kümmern wolle.

Das Riesenrad ist fester Bestandteil der Kirmes in Brilon.
Das Riesenrad ist fester Bestandteil der Kirmes in Brilon. © Joachim Aue/ | Joachim Aue

Doch auch ohne die Stromkosten, blieben für Schausteller viele Probleme bestehen. Der Personalmangel treibe auch bei ihnen ihr Unwesen – der Umstand, dass diese Arbeit eine hohe Mobilität verlange, verschärfe die Situation noch weiter, wie Burghard erklärt. Es gebe nicht mehr so festes Personal wie früher.

Schausteller in Not

Zusätzlich zu all dem kämen immer weitere Auflagen für die Sicherheit, die Buchführung und mehr. Sein Riesenrad Columbia III sei noch einfach zu transportieren. Es handle sich um ein modernes und kompaktes Rad, das auf einem Wagen aufgebaut sei. „Eine Eigenkonstruktion, selbst ausgedacht“, wie Burghard erklärt. Bei seinem anderen großen Rad würde es allein schon für den Transport Sondergenehmigungen benötigen.

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Unabhängig davon seien die zahlreichen Auflagen für die Buchführung, Personalbögen und mehr ebenfalls nicht ohne weiteres zu bewältigen. Das Problem sei, dass man ständig unterwegs sei und zwischen dem Hin- und Herreisen, dem Auf- und Abbau, nun auch noch Unmengen an Büroarbeit zu bewältigen habe. „Die Bürokratie frisst uns alle auf“, sagt Burghard. „Ich weiß nicht, warum man es nicht einfacher machen kann.“

Die Sicherheitsauflagen hätten sich ebenso verschärft, nach dem im August auf dem Highfield-Festival in Leipzig eine Riesenrad-Gondel Feuer fing. 16 Menschen wurden bei dem Brand verletzt. Seine Geräte seien jedoch modern und sicher. „Über 100 Jahre, bei uns ist nie etwas passiert“, so Burghard.

Michaeliskirmes in Brilon: Das Programm

All den Schwierigkeiten zum Trotz sagt Burghard: „Volksfeste machen immer noch Spaß.“ Auch auf die Michaeliskirmes freue er sich, es sei eine „schöne Innenstadt-Kirmes“. Sein Riesenrad Columbia III muss jedoch einige Tage vor Beginn bereits anreisen. Es benötigt eineinhalb bis zwei Tage, bis es vollständig aufgebaut ist und zwei Tage bis zum Abbau. Doch was wäre die Michaeliskirmes ohne ihr Wahrzeichen?

Die Michaeliskirmes beginnt am Freitag, 27. September 2024, um 16 Uhr. Die Eröffnung findet vor dem Rathaus durch den Bürgermeister Dr. Christof Bartsch statt, mitsamt Vertretern von Rat, Verwaltung und Schaustellern, sowie der Briloner Waldfee.

Der erste Tag der Michaeliskirmes ist der „Tag der Kinder und es wird für alle Kinder bis 16:30 Uhr freie Fahrten geben. Samstag gilt als „Gästetag“ mit Kirmesrummel auf dem gesamten Kirmesgelände und abendlichen Programm in den Festzelten. Am Sonntag wird man sich auf einen verkaufsoffenen „Familien- und Einkaufstag“ freuen können, an dem die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein werden. Schließlich wird die Michaeliskirmes am Montag mit dem traditionellen „Handwerkertag“ und einem Krammarkt im Krammarkt-Dreieck enden.