Madfeld. Auf dem riesigen Brüggepark-Gelände in Madfeld entsteht ein Mehrgenerationen-Spielplatz. Die Initiatoren erzählen, was dort alles geplant ist.
Der „Brüggepark“ in Madfeld wird zum Spiel- und Erholungsparadies für Jung und Alt und damit künftig sicher ein Anziehungspunkt nicht nur für die Dorfbewohnern, sondern auch für Touristen und Besucher aus dem Umland. Auf dem riesigen, naturnahen „Brüggepark“-Gelände am Ortsrand bauen die Madfelder seit einiger Zeit an einem außergewöhnlichen Mehrgenerationen-Spielplatz.
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Stelzenparcours, Tipi-Dorf und Fitness-Geräte
Entstehen sollen dort unter anderem ein Stelzenparcours, ein Tipi-Dorf, Baumstamm-Mikado, Hängebrücke, Feuchtwiesen-Biotop, Spielgeräte, Niedrig-Seilgarten, Fitness-Geräte und jede Menge Gelegenheiten zum Klettern, Balancieren und Rutschen und Relaxen. Planung und Entwurf stammen von der Ideenwerkstatt „Lebens(t)raum“ in Bad Salzuflen. Entwickelt hat das Freiraum-Konzept Dipl. Ing. Stefan Wrobel, der bei der Umsetzung in enger Abstimmung mit den Madfeldern ist. Einbezogen wird in seinem Entwurf auch der Teich auf dem Gelände. Vorstellbar wäre hier eine Matschbaustelle zum Buddeln, Graben und Matschen, „Sitzen und Liegen am Strand“ und eine Bühne. Auch Gelegenheit zum Boulen oder die Nutzung einer Lichtung für Yoga, Mediation oder ähnliche Angebote gehören zu den Vorschlägen.
Das Projekt geht auf eine Initiative von acht Frauen zurück, die sich in der Corona-Zeit unter dem Namen „Madfelder für Madfeld“ zusammengefunden haben und seitdem mehrere kreative gemeinsame Projekte im Dorf umgesetzt haben, wie zum Beispiel Adventsfenster, einen Halloweenpfad, eine bemalte Steinschlange auf der Kirchenmauer, bemalte Wichtel im Wald oder Kürbis- und Sonnenblumen-Aktionen. Für das Spielplatz-Projekt haben sie sich dem Verein „1000 Jahre Madfeld“ angeschlossen. Bei ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen packen viele helfende Hände aus dem Dorf mit an und auch heimische Firmen unterstützen das Projekt.
Pläne werden nach und nach umgesetzt
Wohin mit unserem Spielplatz? Diese Frage stand 2022 im Raum, als der bisherige Spielplatz für das neue Feuerwehrhaus weichen musste. Da kam die Idee auf, das 13.500 Quadratmeter große „Brüggepark“-Gelände für einen neuen Spielplatz zu nutzen und gleichzeitig eine Fläche mit hoher Aufenthalts-Qualität für alle Generationen zu schaffen. Die Frauen berichten, dass der Park, der Ende der 60er Jahre angelegt wurde, in den letzten Jahren kaum noch für Freizeit-Aktivitäten genutzt worden sei. Bei einer Umfrage wurden die Dorfbewohner nach ihren Ideen und Wünschen gefragt. Daraus hat sich das vorliegende Modell entwickelt.
Bisherige Spielgeräte werden weiter genutzt
Die Frauen lassen zunächst noch offen, was von dem Entwurf genau alles tatsächlich umgesetzt werden kann und soll: „Das hängt auch davon ab, was wir finanzieren können und was wir ehrenamtlich stemmen können. Ziel ist es, möglichst viele im Dorf einzubinden. Das Projekt lebt davon, dass viele aktiv mitmachen,“ erklärt Marina Kossmann. Sie ist eine der Frauen, die sich vor Ort für das Projekt engagieren. Klar ist: Der Spielplatz soll sich nach und nach stückweise weiterentwickeln.
Weiter verwendet werden vorhandene Spielgeräte vom früheren Spielplatz-Standort, wie zum Beispiel ein Drehkarussell, Seilbahn, Wippe, Schaukel und Turmkombination. Alle Bereiche, die mit Hilfe von Arbeitseinsätzen fertiggestellt werden, können anschließend benutzt werden, so dass es auch jetzt schon viele tolle Spielmöglichkeiten gibt. Genutzt wird bereits auch wieder der frühere Musikpavillon, der neu gestaltet und im Außenbereich mit einem Pflaster versehen wurde. Die Natur entdecken und spielen kann man auch auf der Feuchtwiese und dem angrenzenden Bachlauf. Im nächsten Jahr stehen die Wege, Sitz- und Relax-Gelegenheiten und der Fitness-Parcours auf der Agenda.
Herzensanliegen
Zwei Mütter, die sich für das „Brüggepark-Projekt“ stark machen, erklären, warum ihnen die Sache so am Herzen liegt. Sabine Dufhues sagt: „Wir sind hier groß geworden. Es ist wichtig für uns, dass der Park genutzt wird. So wie wir hier früher gespielt haben, möchten wir für unsere Kinder einen Ort schaffen, an dem sie unbeschwert spielen können.“ Und Marie Wolszczak ergänzt: „Die Kinder können hier auf den Geräten spielen, aber auch in den Feuchtwiesen und am Bach. Sie können sich hier stundenlang aufhalten, ohne dass ihnen langweilig wird. Sie können auf dem großen Gelände naturnah und kreativ spielen und von einem Highlight zum Nächsten wechseln.“
Unterstützung durch die Stadt Brilon
Unterstützt wird der neue Spielplatz auch von der Stadt Brilon. So sind im Haushaltsjahr 2024 10.000 Euro dafür eingestellt, weitere Mittel für 2025 sind beantragt. Grundstück und Spielplatz befinden sich im Eigentum der Stadt Brilon. Neben den vorgeschriebenen Kontrollen der Spielgeräte werden die Pflegearbeiten (Mähen, Müllentsorgung und Strauch- und Baumschnitte), wie in der Vergangenheit auch, durch die Stadt Brilon durchgeführt. Die Stadt Brilon freut sich, dass in Madfeld ein solches Projekt auf die Beine gestellt wird: „Ohne den Einsatz der Madfelder wäre der Platz vorerst ein ,normaler‘ Spielplatz mit Standardgeräten geworden. Nur durch das ehrenamtliche Engagement war der Ausbau in der Art und Weise möglich, wie er jetzt passiert. Insofern steht die Stadt Brilon nicht nur mit fachlichem Rat den Verantwortlichen gerne zur Seite. Der Brüggepark ist bereits jetzt ein Magnet für Touristen und Einheimische. Allein die Lage des Parks am Ortsrand inmitten der Natur lädt zum Verweilen ein. Somit ist der Platz nicht nur als Spielplatz sehr wichtig für die Stadt Brilon. Es ist der Platz in Madfeld, an dem sich Jung und Alt treffen kann.“