Weeze. Das Parookaville der Extreme: Erst war es brütend heiß beim Festival, dann kam die Abkühlung. Das störte die 75.000 Party-Gäste in Weeze nicht sonderlich.

Als das Parookaville in Weeze am Samstag um 15 Uhr in den zweiten Festival-Tag startete, gab es für die Besucher zwei Favoriten: Einen Schatten-Platz an einer der Bühnen, um trotzdem etwas von der Musik mitzubekommen. Und der 700 Quadratmeter große Pool, wo Gäste teilweise zwei Stunden warteten, um für 15 Minuten ein paar Runden zu schwimmen und sich zu erfrischen.

Auf der Mainstage spielte als erstes der Fürther Avaion: „Ich habe mich total gefreut, dass dann doch viele auf die Hitze gepfiffen haben und es nach und nach voller wurde. Ich weiß nicht, ob ich das auch gemacht hätte“, erzählt der DJ- und Musik-Produzent mit einem Lachen im Gesicht kurz nach dem Auftritt gegenüber der Redaktion.

Parookaville 2024: Alle Farben hatte Bläser-Ensemble auf der Bühne

Gegen 20 Uhr gab es dann eine kurze, aber kräftige Abkühlung für alle Parookaville-Gäste von oben. Glücklicherweise war es nur der Ausläufer einer Gewitter-Front, die sich relativ schnell wieder verzogen und zumindest auf dem Mainstage-Areal kaum Spuren hinterlassen hatte. Durch den starken Regen der letzten Wochen hatte der Veranstalter dort zusätzliche Drainagen verlegen lassen, was sich am Samstagabend zusätzlich auszahlte.

Energiegeladen sind nicht nur die DJ-Sets, sondern auch die Tanzstile einiger Parookaville-Fans.
Energiegeladen sind nicht nur die DJ-Sets, sondern auch die Tanzstile einiger Parookaville-Fans. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Da hatte Alle Farben bereits seinen großen Auftritt hinter sich. Nach seiner erfolgreichen Premiere im letzten Jahr durfte er sogar 15 Minuten länger spielen und hat dabei neben Sänger und Trompeter gleich noch ein kleines Bläser-Ensemble mitgebracht, was seinem voluminösen Sound noch mehr Größe verschaffte. „Die Mainstage von Parookaville ist schon ein Ritterschlag – auch mit Blick auf die harte Konkurrenz, die dort auch gerne spielen würde“, freut sich Alle Farben, der viel Zuspruch von den Bürgerinnen und Bürgern von Parookaville bekam.

EM-Saxophonist Andre Schnura tritt erneut vor riesigem Publikum auf

Den größten Jubel gab es später bei „W&W“. Die beiden Niederländer hatten das Publikum mit ihrem Mix aus pulsierenden Beats, eingängigen Melodien und bekannten Refrains der Pop-Geschichte vom im Griff. Das Areal der Mainstage füllte sich gefühlt bis fast auf den letzten Platz. Damit hatte EM-Saxophonist Andre Schnura nach seiner Parookaville-Premiere am Freitag mit Timmy Trumpet einen noch größeren Auftritt - vor geschätzt mehr als 55.000 Zuhörern. Wie schon auf zahlreichen Fanmeilen spielte zur Freude der Besucher „Major Tom“. Weitere Höhepunkte waren der Auftritt von Rückkehrer Armin van Buuren sowie die Opening Ceremony.

Die Mainstage von Parookaville 2024 ist ein imposantes Gebilde.
Die Mainstage von Parookaville 2024 ist ein imposantes Gebilde. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Nach den Verkehrsproblemen auf der Anreise am Freitag infolge eines Feuers auf einem Parookaville-Parkplatz, wodurch teils mehrstündige Wartezeiten entstanden, war auch die Abreise in der Nacht zum Samstag nicht reibungslos gelaufen. Es gab viele Beschwerden der Gäste über lange Wartezeiten am Busbahnhof direkt hinter dem Ausgang. „Polizei, Johanniter und wir als Veranstalter hatten die Situation im Blick. Es gab kein großes Gedränge, aber das war auch nicht unser Service-Anspruch“, so Pressesprecher Philip Christmann im Gespräch mit der Redaktion.

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Das Problem war eine Spät-Folge des Brandes auf dem Parkplatz am Nachmittag. „Der Verteilungsplan zwischen Nord und Süd wurde durch die Umleitung der Pkw verschoben. Das konnten wir baulich am Ausgang nicht mehr anpassen“, so Christmann.

Heino nimmt beim Parookaville als Gast am Podcast von Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden teil.
Heino nimmt beim Parookaville als Gast am Podcast von Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden teil. © FUNKE Online | Ingmar Kreienbrink

Nach Frust am Vortag: Veranstalter hat Abreise-Vorgang optimiert

Zudem sorgten bestes Wetter und das fulminante Closing-Set von Timmy Trumpet als Abschluss auf der Parookaville-Mainstage dafür, dass eine große Zahl an Gästen gleichzeitig das Gelände verlassen wollten. „Wir haben jetzt nachgesteuert und den Anstellbereich im Busbahnhof verändert. Dort gibt es jetzt einen zweiten Einstiegs-Bereich Nord“, erklärt Christmann, der am Abend hoffte, dass die Abreise in der Nacht zu Sonntag nun zügiger läuft.

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Wenn es dunkel wird in Parookaville, geht die Party erst richtig los.
Wenn es dunkel wird in Parookaville, geht die Party erst richtig los. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Am Sonntag, dem letzten Festival-Tag, gehören erneut nationale und internationale Stars wie Hardwell, Paul Kalkbrenner, Don Diablo, Felix Jaehn und Scooter zum Line-up. Zudem wird erstmals Volksmusiker Heino dem Programm eine besondere Note geben. Parookaville ist wie alle bisherigen Ausgaben ausverkauft und mit täglich 75.000 Gästen das größte Event für elektronische Musik in Deutschland.

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