Weeze. John Summit ist der Überflieger in der DJ-Szene. Parookaville war 2024 sein einziger Deutschland-Gig. Ein Interview über Emotionen, Glück und Chaos.
Jedes Jahr gehören internationale Top-DJs zum Line up des Festivals Parookaville. Auf einen Künstler waren nicht nur viele Besucherinnen und Besucher gespannt - selbst andere DJs waren extrem gespannt auf den Auftritt von John Summit in der Desert Valley. Der 29-Jährige gilt international derzeit als der „Rising Star“ in der elektronischen Musik-Szene. Hits wie „Where You Are“ und Shiver gehörten im letzten Jahr zu den meistgespielten Songs auf Festivals. Parookaville ist 2024 der einzige Deutschland-Auftritt von John Summit - und es wurde ein ganz besonderer. Trotz des Trubels um seine Person nahm sich der sympathische US-Amerikaner Zeit für ein Interview mit der Redaktion.
Schön Dich hier in Deutschland bei Parookaville zu sehen. Du hast viele deutsche Fans, aber es ist dieses Jahr dein einziger Auftritt in Deutschland – warum bist du so selten hier?
John Summit: „Ich freu mich wirklich sehr hier zu sein. Letztes Jahr war ich auch in München und Berlin, aber ich bin so beschäftigt gewesen in letzter Zeit – zum Beispiel, um an meinem Album zu arbeiten. Die Zeit in den USA war für mich ziemlich verrückt. Aber Deutschland bietet mir große Möglichkeiten, auch weil ich einen deutschen Background habe: Im echten Leben ist mein Name nämlich Schuster.“ (lacht)
John Summit schwärmt vom Sonnenuntergang bei Parookaville
Du hast vorhin auf der Bühne „Desert Valley“ aufgelegt – wie war es für Dich?
John Summit: „Es war großartig! Während ich gespielt habe, ging die Sonne langsam unter – das war einfach wunderschön. Und ich sah die vielen lächelnden Gesichter im Publikum. Ich habe es wirklich geliebt.“
Wie hat Dir die Atmosphäre bei Parookaville gefallen?
John Summit: „Es war total cool, weil es ein ganz gemischtes Publikum war. Zudem habe ich viele Schilder und Fahnen gesehen. Das hat mir sehr gefallen.“
Dein Auftritt war für zwei Stunden geplant und du hast noch 30 Minuten länger gespielt, weil der nächste Act Gordo nicht rechtzeitig da war. Wann hat man dich darum gebeten?
John Summit: „15 Minuten vor dem Ende meines Sets wurde ich gefragt. Da habe ich sofort zugestimmt. In Miami habe ich letztens ein Zehn-Stunden-Set gespielt – das ist überhaupt kein Problem für mich. Und ich habe den Auftritt hier einfach genossen.“
Jetzt hast Du beim Festival Coachella das Closing gespielt und bist gerade erst vor einem ausverkauften Madison Square Garden aufgetreten. Bist du bei einer Festival-Premiere überhaupt noch nervös?
Parookaville: Hayla sang bei John Summits Auftritt live
John Summit: „Ich bin nicht wirklich nervös, aber man weiß halt vorher nicht, ob die Musik bei den Fans auch wirklich gut ankommt. Als ich aber auf die Bühne bin und gesehen habe, dass die Leute hier bei Parookaville meine Musik lieben, war alles perfekt.“
Hayla ist eine fantastische Künstlerin und hat bei einigen sehr erfolgreichen Liedern von dir wie „Where You Are“ und Shiver gesungen – sie ist auf Einladung von Topic hier bei Parookaville und geht bei ihm mit auf die Bühne…
John Summit: „Ja, ich habe sie vorher gesehen, und sie ist dann auch bei mir mit auf die Bühne und hat live gesungen.“
Du hast gerade dein erstes Album veröffentlicht – wenn ich deine Videos bei Instagram sehe, scheinst Du mächtig stolz zu sein, oder?
John Summit: „Ja, auf jeden Fall. Ich habe da so viele Jahre dran gearbeitet. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das Songwriting richtig gut konnte und das Vertrauen in die eigene Arbeit hatte. Als DJ hast du natürlich deine Singles, aber als echter Liebhaber von Musik, möchtest du eines Tages ein eigenes Album haben. Es war eines meiner großen Ziele in meinem Leben und ich bin unheimlich glücklich, dass ich es erreicht habe.“
Leben in zwei Welten zeigt sich im Album „Comfort in Chaos“
Der Titel ist „Comfort in Chaos“ und wie ich hörte, sehr bewusst gewählt – kannst du das bitte näher erläutern?
John Summit: „Es zeigt die zwei Welten in meinem Leben. Auf der einen Seite die komfortable Situation, in schönen Hotels zu sein sowie Musik zu machen und auf der anderen Seite das Chaos, wenn man Tag und Nacht auf verschiedenen Festival-Bühnen steht. Das Album besteht nicht nur aus Party-Musik, sondern auch aus chilligen Songs, die man gut zuhause hören kann.“
Bewegst Du dich gerne in unterschiedlichen Musik-Genres?
John Summit: „Ich bin ein Fan der kompletten elektronischen Musik, deshalb liebe ich es, verschiedene Musik-Stile einfließen zu lassen. Ich bin ein richtiger House- und Techno-Mann. Aber als ich in Großbritannien war, war ich bei einem „Drum & Bass“-Konzert und ich hatte da die Zeit meines Lebens. Natürlich gibt es deshalb auch ein bisschen „Drum & Bass“ auf meinem Album. Es ist wichtig, sich aus allen Richtungen inspirieren zu lassen.“
Best of Parookaville 2024: Die schönsten Fotos vom Festival
In einem Video deines Auftritts beim Festival EDC in Las Vegas sah man, wie Dir sogar ein paar Tränen übers Gesicht gelaufen sind. Fällt es dir leicht Emotionen auf der Bühne zu zeigen?
John Summit: „Es hat einige Jahre gedauert, weil ich Anfang 20 der starke Mann sein wollte, der keine Emotionen zeigt. Aber jetzt fühle ich mich im Gleichgewicht und kann einfach sein, wie ich bin. Und wenn ich etwas fühle, dann kann ich es auch zeigen. House-Musik ist ein Ausdruck deiner eigenen Seele.“
Reaktion des Publikums ist Inspiration für John Summit
Wenn Du auf der Bühne deine eigenen Songs spielst, die Menge ausflippt und laut mitsingt,… was empfindest Du in diesem Moment?
John Summit: „Das gibt mir unheimlich Energie und Inspiration. Ich habe wirklich hart gearbeitet, bis ich an diesem Punkt angekommen bin. Es ist schön, wenn du Menschen etwas gibst und sie darauf positiv reagieren. Stell dir vor, du malst ein Bild und zeigst es deinen Freunden und sie sagen „wow, das ist unglaublich schön“. Solche Reaktionen darf ich bei jedem Auftritt erleben. Es ist fantastisch, dass ich mit meiner Musik so viele Emotionen auslösen kann.“
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