Berlin. Die schönste Nebensache der Welt ist nicht ungefährlich, Verletzungen nicht ungewöhnlich. Diese Stellungen sind am risikoreichsten.
Gerade in langen Beziehungen kann nicht nur im Alltag, sondern auch im Schlafzimmer Routine – mitunter auch Monotonie – einkehren. Dann mal etwas Neues auszuprobieren, kann neuen Schwung ins Liebesspiel bringen, ist aber auch nicht ohne Risiko, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.
Am Ende kann im Schlafzimmer nicht nur Sach-, sondern auch Personenschaden drohen, zeigt die neue Analyse der Online-Apotheke Deutsche Medz. Knutschflecken gehören demnach mit knapp 40 Prozent bei Männern und Frauen zu den gängigsten Verletzungen beim Sex, gefolgt von blauen Flecken mit knapp 20 Prozent. Auf Platz drei folgen Bisswunden und Muskelzerrungen mit im Schnitt je rund zwölf Prozent.
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Letztere sind definitiv nicht ohne und können die Betroffenen auch nach dem Liebesspiel noch über Tage beeinträchtigen. Weitere Verletzungen, die es noch in die Top 10 der häufigsten Sex-Verletzungen geschafft haben, sind jedoch teils noch deutlich schmerzhafter: etwa Risse in der Vagina, Verstauchungen oder auch Rückenverletzungen.
Top 10 der häufigsten Sex-Verletzungen
- Knutschfleck
- Blauer Fleck
- Muskelzerrung
- Bissspuren
- Wundscheuern
- Blasenentzündung
- Risse in der Vagina
- Verstauchungen
- Allergische Reaktionen
- Rückenverletzung
Für die Übersicht wurde die durchschnittliche Verletzungshäufigkeit bei Männern und Frauen zusammengefasst. Betrachtet man die Geschlechter separat, war eine Muskelzerrung bei den Männern mit 14,1 Prozent sogar die dritthäufigste Verletzung. Bei Frauen kam sie nur bei knapp zehn Prozent der Befragten vor. Diese berichteten am dritthäufigsten von einer Blasenentzündung (12,5 %). Bei den Männern war diese mit knapp fünf Prozent deutlich seltener.
Zudem konnte die Untersuchung zeigen, welche der verschiedenen Sexstellungen die vermeintlich gefährlichste ist. Befragt wurden dafür 1510 Deutsche über 18 Jahren, die bereits Sex hatten. Die Umfrage wurde im März dieses Jahres durchgeführt.
Unfallgefahr beim Sex: Auf die Stellung kommt es an
Das Ergebnis: Doggystyle scheint die gefährlichste Sexstellung zu sein. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten gaben an, sich beim Sex in dieser Stellung bereits verletzt zu haben. Die nächst gefährlichere Position ist laut der Umfrage bereits die klassische Missionarsstellung. Immerhin gut ein Fünftel der Befragten hat sich dabei schon einmal verletzt. Ob das nun an der Stellung selbst liegt oder schlicht daran, dass diese beim Geschlechtsverkehr häufig genutzt wird, lässt sich aus den Zahlen nicht ablesen.
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Auch beim Sex im Stehen kommt es offenbar vergleichsweise oft zu Verletzungen – immerhin noch bei knapp einem Fünftel. Bei der „69“-Stellung, bei der sich beide Partner gleichzeitig oral befriedigen, verletzten sich laut der Umfrage nur noch rund 13 Prozent.
Top 10 der gefährlichsten Sex-Stellungen
- Doggystyle
- Missionarsstellung
- Geschlechtsverkehr im Stehen
- „69“er-Stellung
- Eine Person im Bett, eine steht
- Cowgirl
- Löffelchen
- Sonstige
- Oral (Empfänger, stehend)
- Oral (Empfänger, liegend)
Wie sich die Menschen jeweils genau verletzten, lässt sich anhand der Umfrage nicht genau nachvollziehen. Jedoch wurde neben den häufigsten Verletzungsarten und den riskantesten Stellungen auch nach Sachschäden gefragt, die durch das Liebesspiel verursacht wurden. So hat das Forscherteam herausgefunden, welche Gegenstände beim Liebesspiel am häufigsten zu Bruch gehen: auf Platz 1, wenig überraschend, das Bettgestell, gefolgt von Tischen auf Platz 2 und Sofas auf Platz 3.
Auch wo in Deutschland die Menschen den vermeintlich gefährlichsten Sex haben, wollen die Forschenden durch ihre Umfrage ermittelt haben: in Dresden. Dreiviertel der Befragten, die dort leben, gaben an, sich schon mal eine Verletzung beim Sex zugezogen zu haben.
Top 10 der Städte, in denen Menschen den gefährlichsten Sex haben
- Dresden
- Düsseldorf
- Hannover
- Hamburg
- Nürnberg
- Duisburg
- Leipzig
- Stuttgart
- Essen
- Berlin
Um Unfälle möglichst zu vermeiden und das Liebesspiel ungestört genießen zu können, rät Apothekerin Lena Weigel von Deutsche Medz während des Geschlechtsverkehrs Beschwerden, Schmerzen oder den Wunsch nach einem Stellungswechsel offen anzusprechen. Das steigere nicht nur das Wohlbefinden, sondern minimiere auch das Risiko von Unfällen und Verletzungen.
Zudem weist die Expertin noch einmal auf das entsprechende WarmUp hin. Schließlich wird unser Körper beim Liebesspiel oft genauso gefordert, wie beim Sport. Weigel betont: „Wie bei jeder körperlichen Aktivität ist es auch beim Sex wichtig, sich vor dem Geschlechtsverkehr körperlich und sexuell aufzuwärmen.“ Obwohl Sex oft spontan ist, sei es ratsam, sich vorzubereiten. „Das ist besonders wichtig, wenn Sie wissen, dass Sie sich auf körperlich anspruchsvollen Sex einlassen, oder etwas Neues ausprobieren möchten“, so die Apothekerin. „Es kann helfen, die Muskeln mit Aufwärmübungen zu lockern – auch wenn es nur eine kurze Dehnung ist.“
Auch bei sogenannten Quickies, also schnellem und spontanem Geschlechtsverkehr, mahnt Weigel zur Vorsicht. „Der Verzicht auf das Vorspiel kann ebenfalls zu Verletzungen wie Reizungen, Wundsein und sogar Rissen führen“, so die Expertin. Gleitmittel könnten jedoch helfen, unangenehme Empfindungen oder Reibungen zu vermeiden und so schmerzhafte Folgen zu verhindern.
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