Essen. . Der Verkaufserlös der Sport- und Premiumhäuser von Karstadt soll großteils durch Mieterhöhungen an den Käufer zurückfließen. Versprochen war, dass die 300 Millionen Euro in die Sanierung der Warenhäuser investiert wird. Am Wochenende gingen die Streiks bei Karstadt weiter.
Am Wochenende gingen die Streikmaßnahmen in den Karstadt-Häusern gegen den Ausstieg des Unternehmens aus dem Tarifvertrag weiter, gleichzeitig sorgt eine Meldung des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ für neue Unruhe im Warenhauskonzern.
Ein Teil aus dem Erlös der Ende September verkauften Sport- und Premiumhäuser wird demnach nicht wie versprochen in die dringend notwendigen Modernisierungen der verbliebenen Warenhäuser gesteckt, sondern fließt als Mieterhöhung an den Käufer Benko zurück.
Berggruen wollte Geld eigentlich in die Erneuerung stecken
Der österreichische Unternehmer René Benko hatte für 300 Millionen Euro 75,1 Prozent der Premium- und Sportgruppe von Karstadt übernommen. Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen hatte versprochen, das Geld in die Erneuerung der Warenhäuser zu stecken.
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Laut „Spiegel“ werden jedoch hohe Anteile des Verkaufserlöses durch Steigerungen der Mieten an Benko aufgefressen. So müssten für den Verkaufspreis des Berliner Luxus-Hauses KaDeWe in Höhe von 65 Millionen Euro bis 2016 allein 35 Millionen für Mieterhöhungen aufgewendet werden. Beim Münchener Kaufhaus Oberpollinger seien es fünf von 20 Millionen Euro.
„Das Geld, das uns für die Sanierung versprochen wurde, fließt über die höheren Mieten direkt an Benko zurück“, zitiert das Magazin einen verärgerten Betriebsrat. Arbeitnehmervertreter werfen Berggruen seit längerem eine undurchschaubare Strategie für Karstadt vor. Außerdem investiere der Milliardär nicht aus eigenen Mitteln in das Unternehmen.