Essen. . Der Umbau der Filialen und die Einführung zahlreicher neuer Modemarken wirkt sich offenbar nachhaltig auf die Geschäftsentwicklung des kriselnden Warenhauskonzerns Karstadt aus. Die Umsatzerholung, die im August begann, setzte sich auch im September fort.
Der angeschlagene Essener Warenhauskonzern Karstadt konnte seinen Umsatz im zweiten Monat in Folge steigern. Bei einer Mitarbeiterversammlung in der Essener Zentrale gab der scheidende Geschäftsführer Andrew Jennings am Mittwoch bekannt, dass der Umsatz im September um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen sei. Im August hatte er ein Plus von 5,6 Prozent verkündet.
Herausgerechnet sind dabei jeweils die Sortimente Multimedia, Beleuchtung und Gardinen, von denen sich der Konzern getrennt hat. In den Zahlen berücksichtigt sind allerdings Fremdläden, die über Konzessionen ihre Waren auf den Karstadt-Flächen anbieten. Sie führen feste Beiträge oder einen Teil ihres Umsatzes an die Essener ab.
Modebereich legt überdurchschnittlich zu
Überdurchschnittlich legte nach Jennings’ Worten mit 5,3 Prozent der Modebereich zu. Sportbekleidung verzeichnete ein Umsatzplus von 25 Prozent, moderne Damenmarken über 40 Prozent sowie Mäntel und Jacken für Damen 38 Prozent.
Besonders zufrieden zeigt sich Jennings mit dem Anfang September neu eröffneten „Flaggschiff“ in Düsseldorf: Die runderneuerte Filiale, die Vorbild für alle Karstadt-Häuser sein soll, setzte seither 3,07 Millionen Euro um, nach 1,92 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Karstadt hatte zuletzt mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Handelsexperten machten dafür auch einen Sanierungsstau in den Warenhäusern verantwortlich. Nach dem Verkauf der drei lukrativen Luxus-Filialen in Hamburg, Berlin und München sowie der 28 Sporthäuser an den österreichischen Investor Rene Benko sollen die 300 Millionen Euro Erlös nun in die Modernisierung der Warenhäuser fließen.