Essen. Tablet-Computer boomen. Statt sich einen normalen Desktop-PC zu kaufen, greifen immer mehr Kunden zu den Flachmännern, mit denen man im Netz surfen kann. Wir haben vier Geräte von Amazon, Samsung, Google und Vodafone zum Test gebeten.
Tablet-Computer boomen. Statt sich einen normalen Desktop-PC zu kaufen, greifen immer mehr Kunden zu den Flachmännern, mit denen man im Netz surfen kann. Nicht nur Apple hat mit dem iPad mini ein sieben Zoll großes Tablet im Programm: Wir haben vier Tablets in dieser Geräteklasse von Amazon, Samsung, Google und Vodafone zum Test gebeten.
Samsung Galaxy Tab 2 7.0
Zugegeben, das Samsung-Tablet ist neben dem Vodafone-Gerät das teuerste im Test, hat aber auch am meisten zu bieten: Im Gegensatz zu den Kandidaten von Amazon und Google kommt das Galaxy Tab 2 7.0 mit Chips fürs Drahtlos-Netzwerk und für den Mobilfunkstandard UMTS daher. Das hat seinen Preis: Der Koreaner ist für rund 300 Euro zu haben. Die reine Drahtlos-Variante kostet etwa 100 Euro weniger. Im Tablet stecken 16 Gigabyte Speicher, der kann aber per Micro-SD-Karte um 32 Gigabyte erweitert werden.
Das 345 Gramm leichte Tablet besticht mit einem brillanten Bildschirm, der mit 1024 mal 600 Bildpunkten auflöst. Das kann das Google-Tablet zwar besser, tut der Bedienbarkeit des Samsung-Geräts aber keinen Abbruch. Nur unter Sonneneinstrahlung stört das stark spiegelnde Display. Besonderer Clou: Mit dem Samsung-Tablet kann man auch telefonieren. Zwar dürfte es komisch aussehen, das 12,2 mal 19,4 Zentimeter große Gerät ans Ohr zu halten, aber für solche Zwecke gibt es ja auch Headsets. Damit wird ein zusätzliches Handy fast schon überflüssig. Übrigens: Samsung hat Googles Android-System nur geringfügig modifiziert und um einige eigene Apps ergänzt.
Fazit: Das Samsung Galaxy Tab 2 7.0 ist ein rundum gelungenes Gerät, mit dem man sogar telefonieren kann.
+ Umfangreiche Ausstattung
+ Telefonie-Funktion
+ Speicher erweiterbar
– Stark spiegelndes Display
Kindle Fire HD - nur etwas für treue Amazon-Kunden
Der weltgrößte Online-Händler Amazon bietet seit geraumer Zeit mehrere Tablet-Computer an. Spitzenmodell in Deutschland ist derzeit das Kindle Fire HD (199 Euro für 16 Gigabyte, 249 Euro für 32 GB). Der Sieben-Zoll-Bildschirm bietet eine Auflösung von 1280 mal 800 Pixeln. Beide Geräte funken nur im Drahtlos-Netzwerk (W-Lan), eignen sich also nur zur Nutzung auf der heimischen Couch. Störend ist der breite Rahmen, wodurch das Gerät breiter ist als nötig. Die Verarbeitung ist gut, durch das Metallchassis ist das Tablet jedoch relativ schwer (395 Gramm).
Bei der Benutzung des Kindle Fire HD fällt vor allem die Menüführung auf. Amazon hat Googles Android-Betriebssystem als Basis genommen, es aber nach eigenen Vorstellungen stark verändert. So gibt es keinen Startbildschirm mit kleinen Symbolen für Apps, sondern ein Menü-Karussell. Nutzt man den Internet-Browser, fällt dieser gegenüber der Konkurrenz stark ab. Surfen macht wenig Spaß, weil das Zoomen von Seiten oft ruckelig und die automatische Umschaltung von Hoch- zu Querformat arg verzögert ist.
Fazit: Das Kindle Fire HD lohnt sich nur für treue Amazon-Kunden. Denn die Verknüpfung mit dem Angebot des Online-Händlers ist an jeder Stelle spürbar. Für alle anderen Nutzer gibt es bessere Alternativen auf dem Markt.
+ Gute Verarbeitung
+ Relativ niedriger Preis
– Starke Bindung an Amazon
– Surfen ist mühsam
Google Nexus 7 - günstig, schnell, aber mit wenig Apps
Das Google Nexus 7 markiert den Einstieg des US-Suchmaschinenkonzerns in den Markt der Sieben-Zoll-Tablets. Das Gerät, das Asus für Google produziert, ist in drei Varianten erhältlich: 16 Gigabyte mit Drahtlos-Netzwerk (W-Lan), 32 GB mit W-Lan und 32 GB mit W-Lan und UMTS-Mobilfunk. Man merkt dem Gerät den günstigen Einstiegspreis von 199 Euro nicht an. Der Bildschirm löst mit 1280 mal 800 Pixeln fein auf, die Verarbeitung ist gemessen am Preis tadellos.
Bei den Geräten der Nexus-Reihe setzt Google auf das reine Android-Betriebssystem ohne Anpassungen seitens des Geräteherstellers. Der Vorteil dabei ist, dass Software-Updates sehr schnell erhältlich sind. So wird das Gerät bereits Mitte des Monats die neueste Android-Version (4.2) erhalten.
Dank des schnellen Prozessors ist das Nexus 7 auch für grafikintensive Anwendungen und Spiele geeignet. Ein Nachteil ist, dass es noch relativ wenig Android-Apps gibt, die für Tablet-PC optimiert sind. Bei vielen Anwendungen hat man das Gefühl, ein großes Smartphone in der Hand zu haben, der zur Verfügung stehende Platz wird nicht gut ausgenutzt. Hier hat Apple noch die Nase vorn.
Fazit: Das Nexus 7 ist zurzeit das beste Android-Tablet in der Größenklasse. Der größte Kritikpunkt ist das noch überschaubare Angebot an Tablet-optimierten Apps.
+ Niedriger Einstiegspreis
+ Sehr schnelles Tablet
+ Toller Bildschirm
– Wenig reine Tablet-Apps verfügbar
Vodafone Smart Tab II 7 - flott im Test, aber leider sehr spiegelnd
Mobilfunkanbieter Vodafone geht mit zwei neuen Tablet-PC an den deutschen Markt. Neben einer Zehn-Zoll-Variante bieten die Düsseldorfer das sieben Zoll große Smart Tab II 7 für 189 Euro an. Damit ist das Gerät das günstigste in unserem Test. Hersteller des 400-Gramm-Geräts ist der chinesische Computerhersteller Lenovo. Das Smart Tab kommt mit 4 Gigabyte internem Speicher (erweiterbar um weitere 16 GB), W-Lan und UMTS-Modul daher, eignet sich also auch zum Surfen unterwegs. Vodafone bietet dazu auch gleich die passenden Tarife an. So subventioniert gibt es das Tablet schon ab 10 Euro im Monat.
Zur Abwertung führt der 9 mal 14,5 Zentimeter große Bildschirm. Das ist zwar kontraststark, aber auch sehr blickwinkelabhängig. Heißt: Stellt man das Display schräg, lässt sich kaum noch etwas erkennen. Als nachteilig erwies sich auch, dass der Bildschirm selbst ohne viel Sonneneinstrahlung sehr stark spiegelt, was das Lesen von Texten und Schauen von Videos deutlich erschwert. Ansonsten macht das Vodafone-Gerät einen soliden Eindruck. Ordentliche Verarbeitung, gute Erweiterbarkeit, guter Empfang. Und als Betriebssystem kommt Googles Android 4.0 zum Einsatz, das nur um eine Vodafone-App zur Kundenbetreuung ergänzt wurde.
Amazons Kindle-Fire
Fazit: Der stark spiegelnde Bildschirm macht den ansonsten guten Eindruck des Vodafone-Tablets leider zunichte.
+ Gute Erweiterbarkeit
+ Gute Verarbeitung
+ Flottes Surfen
– Sehr stark spiegelndes Display