New York. Apple hat im letzten Quartal weniger iPads abgesetzt als erwartet. Trotz eines Milliarden-Gewinns beim US-Technologiekonzern blieb die Euphorie aus. Dagegen vermeldet Samsung starke Verkaufszahlen bei den Galaxy-Smartphones.

Apple hat im letzten Quartal erneut einen Milliardengewinn geschrieben und dennoch die Börse enttäuscht. Der Konzern verkaufte in der Zeit zwischen Juli und September weniger iPads als erwartet und rechnet im wichtigen Weihnachtsgeschäft aufgrund höherer Kosten mit niedrigeren Gewinnen. Der südkoreanische Konkurrent Samsung konnte seinen Gewinn im dritten Quartal dank starker Verkaufszahlen seiner Smartphones fast verdoppeln.

Apple rechnet im laufenden Quartal mit einer Bruttogewinnspanne von 36 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit mindestens vier Jahren. In der Weihnachtszeit 2011 betrug die Gewinnspanne 44,7 Prozent. Das neue iPhone, die zwei neuen iPads und die drei neuen iMacs seien in der Herstellung teuer, erklärte Finanzchef Peter Oppenheimer in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Donnerstag. Das sei bei neuen Produktlinien nicht ungewöhnlich.

Apple bringe in kurzer Zeit zahlreiche neue Produkte auf den Markt, sagte Oppenheimer. Er verwies besonders auf das neue iPad Mini, das am Dienstag vorgestellt wurde. Es soll ab 329 Dollar verkauft werden und ist damit deutlich teurer als vergleichbare Produkte anderer Hersteller. Oppenheimer nannte die Preisgestaltung dennoch aggressiv. Die Gewinnmarge sei deutlich niedriger als bei anderen Produkten. Apple habe jedoch bei der Qualität keine Kompromisse machen wollen.

Apple rechnet mit weniger Gewinn im Weihnachtsgeschäft

Das erklärte auch Vorstandschef Tim Cook. "Wir wollten nicht sparen, um das beste Produkterlebnis der Welt zu schaffen", sagte er. "Wir steuern das Unternehmen auf lange Sicht."

Im laufenden Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft rechnet Apple mit einem Gewinn von 11,75 Dollar pro Aktie. Im vergangenen Jahr verdiente der Konzern im gleichen Zeitraum 13,87 Dollar pro Anteilsschein. Die Analysten rechnen mit 15,59 Dollar. Apple erwartet einen Umsatz von 52 Milliarden Dollar, was in etwa den Erwartungen der Analysten von 56 Milliarden Dollar entspricht.

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Im gerade abgelaufenen vierten Geschäftsquartal verkaufte Apple weniger iPads als erwartet und enttäuschte damit die Analysten. Der Rückgang der Verkaufszahlen beim iPad in den vergangenen Wochen kam nicht überraschend, weil schon damit gerechnet wurde, dass der Konzern ein kleineres und günstigeres Tablet auf den Markt bringen würde.

Apple-Chef Cook kritisiert das Microsoft-Tablet

Der Gewinn im vierten Quartal stieg um 24 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar oder 8,67 Dollar pro Aktie. Analysten hatten mit 8,84 Dollar pro Aktie gerechnet. Der Umsatz zog ebenfalls an und stieg um 27 Prozent auf 35 Milliarden Dollar. Apple verkaufte in dem Zeitraum 26,9 Millionen iPhones und 14 Millionen iPads. Analysten hatten einen Absatz von 17 bis 18 Millionen iPads erwartet.

Cook äußerte sich skeptisch zum ersten Tablet von Microsoft, dem Surface. Er habe das Gerät noch nicht selbst ausprobiert, ausgehend von den Besprechungen handele es sich aber um ein verwirrendes Produkt, das zu viel auf einmal wolle. "Ich glaube, man kann auch ein Auto entwerfen, dass fliegt und schwimmt, aber ich glaube nicht, es könnte alle diese Dinge sehr gut", erklärte Cook.

Samsung jubelt über starke Nachfrage nach Galaxy-Smartphones

Samsung erklärte am Freitag in Seoul, man habe zwischen Juli und September einen Gewinn fast 6,56 Billionen Wong (4,62 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Ein Jahr zuvor waren es noch 3,44 Billionen Won. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent auf 52,18 Billionen Won. Im Weihnachtsgeschäft will der Konzern trotz des scharfen Wettbewerbs seine Gewinne noch einmal steigern.

Im gerade abgeschlossenen Quartal profitierte Samsung von der hohen Nachfrage nach seinen Galaxy-Smartphones und Komponenten für Mobilgeräte. Das glich eine weltweit schwächere Nachfrage nach PCs und einen geringen Gewinn aus dem Geschäft mit Speicherchips aus. Samsung erklärte, mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes gehe auf mobile Kommunikation zurück, also auf Smartphones und Tablets.

Der Konzern nannte keine Verkaufszahlen für seine Smartphones. Analysten schätzten jedoch, dass Samsung in den drei Monaten bis Ende September 60 Millionen Smartphones verkaufte. Apple hatte erklärt, es habe während der gleichen Zeit 26,9 Millionen Smartphones abgesetzt.