Berlin. Die Deutschen arbeiten häufiger in der Nacht und an Wochenenden als noch Mitte der 90er Jahre. Ein Viertel der Beschäftigten arbeitete 2011 auch samstags, 1996 waren es 18,8 Prozent. Der Anteil der Menschen, die nachts arbeiten, erhöhte sich im selben Zeitraum von 6,8 auf 9,6 Prozent.

Arbeitnehmer in Deutschland müssen immer häufiger nachts und am Wochenende ran. Arbeitete 1996 weniger als jeder fünfte (18,8 Prozent) auch samstags, tat dies 2011 bereits jeder vierte (24,5 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Montag in einem Sonderbericht "Qualität der Arbeit 2012" mitteilte. Zudem erhöhte sich der Anteil der Beschäftigten, die nachts arbeiten, von 6,8 auf 9,6 Prozent.

Wer einen Vollzeitjob hat, arbeitet im Schnitt 40,7 Stunden pro Woche. Damit stieg die Wochenarbeitszeit seit Mitte der 1990er Jahre um etwa 40 Minuten pro Woche und liegt derzeit leicht über dem Durchschnitt der EU-Länder von 40,4 Stunden. Am niedrigsten war die Arbeitszeit 2011 EU-weit in Dänemark (37,7 Stunden), Irland und Norwegen (jeweils 38,4 Stunden). Die höchste Wochenarbeitszeit gab es in Großbritannien (42,2 Stunden), in der Schweiz und in Österreich (je 41,8 Stunden).

Befristete Arbeitsverträge bei jungen Arbeitnehmern nehmen zu

Der flexiblere Arbeitsmarkt hat den Einstieg ins Berufsleben verändert: "Junge Erwerbstätige beginnen ihr Arbeitsleben heute mit weniger Beschäftigungssicherheit", erklärten die Statistiker. Der Anteil der 25- bis 34-jährigen Erwerbstätigen mit einem befristeten Arbeitsvertrag hat sich binnen 15 Jahren von 10 auf 19 Prozent fast verdoppelt.

Vor allem Berufseinsteiger und Stellenwechsler beginnen häufig mit einem befristeten Vertrag. 40 Prozent derjenigen, die 2011 erst seit weniger als zwölf Monaten bei ihrem aktuellen Arbeitgeber tätig waren, hatten einen befristeten Arbeitsvertrag.

Frauen verdienen 23 Prozent weniger als Männer

Wenig verändert haben sich die großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen am Jobmarkt. So verdienten Frauen 2011 - ohne Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Beruf und Branche - durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer.

Ihr Anteil an Führungspositionen stieg zwar leicht von 27 auf rund 30 Prozent, lag aber noch immer deutlich niedriger als der Frauenanteil an der Gesamtbeschäftigung von 46 Prozent. Zudem arbeiten Frauen weitaus häufiger in Teilzeit als Männer: Mehr als acht von zehn Teilzeitjobbern waren 2011 Frauen. (rtr/dapd)