Gelsenkirchen. Das neu gegründete Forschungsinstitut „FIAP“ mit dem Standort im Wissenschaftspark entwickelt Modellprojekte für die zukünftige Arbeitswelt.

Im Wissenschaftspark in Ückendorf hat sich ein neues Institut angesiedelt. „FIAP“ heißt es. Die Abkürzung steht für „Forschungsinstitut für innovative Arbeitsgestaltung und Prävention“.

Dr. Rüdiger Klatt, Sie sind Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von „FIAP“. Warum wurde das Institut gegründet?

Dr. Rüdiger Klatt: Initiiert wurde FIAP im vergangenen Jahr von einer Gruppe von Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema „Arbeit“ beschäftigen. Zu Beginn des 21. Jahrhundert steht die Arbeitswelt vor großen Herausforderungen. Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Wie können wir flexibilisierte Arbeit für die Beschäftigten besser machen? Wir können wir den demografischen Wandel in der Arbeitswelt besser bewältigen? Das sind Fragen und Probleme, mit denen wir uns auseinander setzen.

Wie sieht Ihre Arbeit konkret aus?

Klatt: Uns vom FIAP geht es vor allem darum, durch Work-Life-Balance-Forschungen die Rahmenbedingungen für Beschäftigte zu verbessern, die vor besonderen Herausforderungen stehen. Wir entwickeln dazu Konzepte und Modellprojekte, zum Beispiel damit Alleinerziehende es leichter haben, Beruf und Familie zu vereinbaren oder nach einer Pause leichter in den Beruf zurückkehren können. Ein anderes Beispiel sind die älteren Beschäftigten. Heute muss man mit 67 noch fit und kreativ sein. Das ist das Thema eines neuen Forschungsvorhabens.

Warum hat sich Institut in Gelsenkirchen angesiedelt?

Klatt: Wir haben uns ganz bewusst für Gelsenkirchen entschieden. Denn hier werden alle Probleme aber auch Potenziale, die der demografische Wandel mit sich bringt, sichtbar. Außerdem muss sich Gelsenkirchen mit sozialen Problemen auseinandersetzen. Es gibt hier einen hohen Anteil an Migranten, einen hohen Anteil an Arbeitslosen. Wir von FIAP werden alles versuchen, Gelsenkirchen mit Modellprojekten stärker zu machen. Zudem ist der Wissenschaftspark als Standort sehr attraktiv.

Was macht den Wissenschaftspark so interessant?

Klatt: Der Wissenschaftspark ist Standort zahlreicher innovativer Unternehmen, die potenzielle Kooperationspartner sind. Wir haben hier die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.