Essen. Bei Opel gibt es neue Auseinandersetzungen über die Verteilung von Produktionskapazitäten zwischen den europäischen Werken. Bochums Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel sieht seinen Standort gefährdet.
Kurz bevor Magna einen Vorvertrag mit General Motors über den Verkauf von Opel abschließen möchte, gibt es neue Auseinandersetzungen um die Verteilung der Produktionskapazitäten innerhalb Europas.
„Derzeit werden frühere Zusagen gegenüber dem Werk Bochum in Frage gestellt. Wenn zugesagte Modelle aber nicht in Bochum gefertigt werden, dann ist unsere Überlebensfähigkeit gefährdet”, sagte der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel der WAZ-Gruppe.
Konkret gehe es um die Fertigung der heutigen Astra-Modellreihen. Hier melde das Werk im belgischen Antwerpen Ansprüche an, „obwohl uns Magna die Produktion schon gesagt hatte”. Diese Produktion mache ein Drittel der derzeitigen Kapazität aus.
Großbritannien meldet Ansprüche auf Ampera an
Einenkels Sorge: Wenn im Bochumer Werk der Personalstand wie von Magna geplant um 2045 Stellen sinke und zusätzlich diese Astra-Kapazitäten wegfielen, „dann rutschen wir unter die kritische Größe, die ein Werk zum Überleben braucht”. Zudem habe Großbritannien Ansprüche auf die Fertigung des Elektroautos Ampera angemeldet.
Bedenken äußerte gestern der FDP-Vizechef Rainer Brüderle, der die bisherigen Pläne als unausgegoren bezeichnete. Nach einem Treffen in Berlin verlangte Spanien eine Standortgarantie für das Werk in Saragossa.