Berlin. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, hat mit Blick auf Opel und Arcandor eindringlich vor einer unkontrollierten Ausweitung staatlicher Hilfen gewarnt. Die Unterstützung des Bundes für den Autobauer bezeichnete Kannegiesser als "Sündenfall".

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, hat mit Blick auf die angeschlagenen Unternehmen Opel und Arcandor vor einem unkontrollierten Ausweiten staatlicher Hifen gewarnt. Zwar habe es Hilfen des Staates zu allen Zeiten gegeben, aber «jetzt haben wir das Gefühl, als ob alle Dämme brechen», sagte Kannegiesser der «Berliner Zeitung». Er forderte eine Besinnung auf die Grundsätze und Regeln der sozialen Marktwirtschaft. Die staatliche Unterstützung des Autobauers Opel bezeichnete Kannegiesser als «Sündenfall», der politischer Opportunität geschuldet war.

Geordnetes Insolvenzverfahren befürwortet

Auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Klaus Zimmermann, bezeichnete die Treuhandlösung für Opel als Fehler. Wenn der Staat bei einem Unternehmen einsteige, sei zu befürchten, dass er «viel zu lange drin bleibt», sagte der DIW-Chef der «Berliner Zeitung». Die Gefahr sei groß, dass die Opel-Rettung den deutschen Steuerzahler mehr Geld kosten werde als nötig. Sowohl für Opel als auch für den Arcandor-Konzern befürwortete Zimmermann ein geordnetes Insolvenzverfahren. Dadurch würden konsequent die Dinge offen gelegt und man könne genau feststellen, wie viel das Unternehmen wert sei. (afp/ddp)