Düsseldorf/Köln. Im Ringen um Opel bläst der italienische Autobauer Fiat kurz vor Ablauf der Bieterfrist zur Schlussoffensive: Fiat-Chef Sergio Marchionne traf sich am Sonntag bereits mit NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Weitere Werbeauftritte in Deutschland stehen an.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Fiat-Chef Sergio Marchionne haben sich am Sonntag in Köln getroffen. Das Gespräch in einem Kölner Hotel habe etwa anderthalb Stunden gedauert, wie Regierungssprecher Hans-Dieter Wichter auf AP-Anfrage sagte.
Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der «Bild»-Zeitung. Marchionne habe um die Zustimmung des CDU-Politikers für die Umsetzung seines Sanierungskonzeptes für den Autobauer geworben, schreibt das Blatt unter Berufung auf Unternehmenskreise weiter.
Fiat sichert Erhalt der Standorte zu
Bei dem Treffen in Köln habe der Fiat-Chef erklärt, alle Opel-Standorte in Deutschland halten zu wollen. Regierungssprecher Wichter verwies auf die vereinbarte Vertraulichkeit und äußerte sich nicht zu den Inhalten.
Der Fiat-Boss hatte nach einem Treffen mit der Bundesregierung schon Anfang Mai die beiden anderen Entscheidungsträger mit Opel-Werken in ihren Ländern, den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und den rheinland-pfälzischen Regierungschef Kurt Beck (SPD), besucht - war jedoch auf zurückhaltende Reaktionen gestoßen.
Vergangene Woche hatte bereits ein hochrangiger Magna-Manager Rüttgers getroffen, um bei der NRW-Landesregierung für Magnas Übernahmepläne zu werben.
Bundesregierung und Opel-Mutterkonzern General Motors erwarten bis Mitte der Woche verbindliche Angebote von den Opel-Interessenten, zu denen neben Fiat in erster Linie der kanadisch-österreichische Zuliefererkonzern Magna zählt. (ap/ddp)
Spezial:Opel in der Krise