Bochum. Das Opel-Werk Bochum soll das Zafira-Zentrum werden. Betriebsrat Rainer Einenkel spricht von einem Vertrauensbeweis für die Belegschaft im Ruhrgebiet. Zugleich warnt er aber davor, die Produktion auf ein Modell zu beschränken: "Auch der neue Astra gehört nach Bochum."
Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) plant angeblich, die gesamte Fertigung des Modells Zafira an den Standort Bochum zu verlagern. Betriebsratschef Rainer Einenkel sprach von einem Vertrauensbeweis für die Belegschaft. „Die Zafira-Produktion ist ein ganz wichtiger Baustein für die Zukunft des Bochumer Werks”, sagte Einenkel der WAZ. Zugleich warnte er davor, die Produktion in Bochum auf ein Modell zu beschränken. „Auch der neue Astra gehört nach Bochum.”
Bochum würde hinzugewinnen
Bisher wird die Familien-Limousine Zafira auch am polnischen GM-Standort Gliwice gefertigt. Dort soll künftig vor allem das alte Opel-Astra-Modell für den osteuropäischen Markt weiter gebaut werden, berichtete das Magazin „Stern”. Der Europa-Chef von GM, Carl-Peter Forster, habe die Stärkung des Bochumer Werkes bei der Konzernmutter in Detroit durchgesetzt. Bochum solle nach dem Modellwechsel, der innerhalb der kommenden beiden Jahre ansteht, das „europäische Zentrum” für den Zafira werden.
Im vergangenen Jahr seien vom Modell Zafira 162 000 Fahrzeuge gebaut worden. Für das neue Modell würden mehr als 220 000 Einheiten pro Jahr in Europa geplant. Da der Zafira größer und teurer sei als der bisher ebenfalls in Bochum gefertigte Astra, stiege die Leistung des Werkes damit sogar leicht.
Betriebsrat sorgt sich um Marktschwankungen
Derzeit werden in Bochum die Modelle Astra und Zafira gebaut. Einenkel gab zu bedenken, durch eine mögliche Konzentration auf eine Modellreihe werde ein Werk anfällig für Marktschwankungen. Generell sei es eine Bestätigung der bisherigen Planungen, dass der neue Zafira in Bochum gefertig werden solle.
Auch mit Blick auf eine Ansiedlung der Produktion des Opel-Elektroautos Ampera in Bochum ist die künftige Astra-Fertigung von Bedeutung, erläuterte Einenkel. „Denn der Ampera soll auf der Astra-Plattform aufgesetzt werden”, sagte der Betriebsrat.
Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten von Bochum sei neben der Flexibilität der Mitarbeiter und der Qualität der Produktion auch die Tatsache, dass das Ruhrgebiet traditionell ein starker Absatzmarkt für Opel ist, berichtete der „Stern”. Die Entscheidung bedeute allerdings nicht, dass alle Arbeitsplätze bei dem Autobauer erhalten bleiben. Ohne Jobabbau dürften die geplanten Einsparungen von 1,2 Milliarden Dollar an Arbeitskosten europaweit nicht möglich sein, berichtete das Magazin.