Bochum. Opel ist Spitzenreiter in einer traurigen Disziplin. Keine Automarke war in den vergangenen Jahren laut einer Studie des Bundesverkehrsministeriums so häufig von Rückrufen betroffen. Auch die Fahrzeuge von Audi und Renault mussten demnach oft zurück in die Werkstatt.
Der Autohersteller Opel hat einer Untersuchung des Bundesverkehrsministeriums zufolge in den vergangenen Jahren mehr Fahrzeuge zurückrufen müssen als jede andere in Deutschland zugelassene Automarke. Das berichtete das Internetnachrichtenportal «Spiegel Online» am Freitag unter Berufung auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Politikerin Bärbel Höhn.
Volkswagen besonders zuverlässig
Autohersteller müssen Rückrufe wegen gravierender Mängel beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg melden. Das KBA veröffentlicht aber normalerweise keine nach Marken aufgeschlüsselten Statistiken zu den gemeldeten Rückrufen. Auf Anfrage der Grünen-Politikerin ließ das Ministerium dem Bericht zufolge nun vom KBA ein Marken-Rangliste für den Zeitraum vom 1. August 2004 bis 31. Juli 2009 erstellen.
Bei der Anzahl der Rückrufaktionen in diesem Zeitraum liege Renault mit 50 Rückrufen vor Fiat (34) und Opel (28). Lege man die Zahl der von Rückrufen betroffen Fahrzeuge zugrunde, führe Opel (366 678 Autos) vor Audi (347 206) und Renault (331 914). Direkt vergleichen ließen sich die Werte jedoch nicht. Denn wer mehr Autos absetze, werde in aller Regel auch deutlich höhere Rückruf-Kennzahlen ausweisen als beispielsweise ein Nischenhersteller oder ein Importeur. Marktführer Volkswagen mit seiner breiten Modellpalette sei lediglich auf 15 Rückrufe gekommen. (ddp)