Detroit. Die Ungewissheit geht weiter. Der Verwaltungsrat von General Motors will im Bieterstreit um Opel keinen Favoriten küren. Die Angebote von Magna und RHJ International würden beide geprüft. Magna ist laut einem Medienbericht bereit, sein Angebot um 500 Millionen Dollar aufzustocken.

Der Verwaltungsrat des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) will nach eigenen Angaben am Freitag keine Empfehlung im Bieterrennen um den deutschen Autobauer bekannt geben. «Wir werden heute überhaupt nichts sagen», sagte GM-Sprecherin Julie Gibson nach einer Telefonkonferenz des GM-Verwaltungsrats am Freitag. Das Gremium beriet über die beiden verbliebenen Interessenten, den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und den Finanzinvestor RHJ International (RHJI).

Die Konzernsprecherin bekräftigte, dass der Verwaltungsrat die Übernahmekonzepte beider Bieter prüfe und dann voraussichtlich gegenüber der Opel-Treuhand eine Empfehlung aussprechen werde. «Die Opel-Treuhand müsste die Empfehlung billigen, bevor irgendeine Vereinbarung unterzeichnet werden kann, die auch öffentlich gemacht wird», sagte die Sprecherin.

Magna will Angebot aufstocken

Die Finanznachrichtenagentur Dow Jones berichtete unterdessen unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Kreise, Magna sei bereit, sein Angebot um weitere 500 Millionen Dollar (349 Millionen Euro) aufzustocken. Arbeitnehmervertreter, die Ministerpräsidenten von Bundesländern mit Opel-Werken und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bevorzugen eine Übernahme durch Magna gemeinsam mit der halbstaatlichen russischen Sberbank. Von der Zustimmung Deutschlands hängen Milliardenbürgschaften zur Stützung von Opel ab. General Motors hat bisher eine Neigung zu dem in Belgien beheimateten Finanzinvestor RHJI erkennen lassen. (afp)