Rüsselsheim. Jetzt gehen die 25.000 Mitarbeiter von Opel in die Offensive. Laut einem Medienbericht wollen sie doch nicht auf ihr Urlaubsgeld verzichten. Das habe der Betriebsrat in einem internen Schreiben formuliert. Damit wollen die Beschäftigten gegen die monatelange Hängepartie protestieren.
Aus Protest gegen die schleppenden Verkaufsverhandlungen mit der Konzernmutter General Motors (GM) fordern die rund 25 000 Opel-Beschäftigten in Deutschland ihr Urlaubsgeld zurück. Das gehe aus einem internen Schreiben des Betriebsrates hervor, berichtet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswires am Montag. Als Beitrag zur Sanierung des Rüsselsheimer Autobauers hatten die Mitarbeiter auf die Zahlung verzichtet. Das Urlaubsgeld ist nun bereits in den kommenden Tagen fällig.
Die Beschäftigten protestieren damit gegen die monatelange Hängepartie und wollen den Druck auf GM erhöhen. Der Verwaltungsrat von GM hatte sich am Freitag zu keiner Entscheidung über den Verkauf von Opel an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna oder den Finanzinvestor RHJI durchringen können.
General Motors im Kreuzfeuer der Kritik
Wegen der Hängepartie attackierte auch Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) das GM-Management. «GM sollte sich jetzt endlich entscheiden», sagte er der «Financial Times Deutschland» (Dienstagausgabe). «Das Zögern von GM zeigt, dass die amerikanische Automobilindustrie nicht unverschuldet in die Krise geraten ist», sagte er. Wer sich in wichtigen Entscheidungssituationen so verhalte, gebe kein gutes Beispiel. Wer derartig zaudere, dem traue er auch nicht zu, dass er richtig gute Autos auf den Markt bringe. (ddp)