Witten. In der Vonovia-Siedlung in Witten-Heven werden derzeit einige Wohnungen saniert. Für die Anwohner wird die Parksuche deshalb zur Qual.

In der Vonovia-Siedlung an der Schulze-Delitzsch-Straße/Damaschkestraße in Witten-Heven werden seit Ende vergangenen Jahres 112 Wohnungen saniert und für über 15 Millionen Euro energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Das Problem: Durch die Arbeiten fallen immer wieder Parkplätze für die Anwohner weg. Diese sind in der Umgebung sowieso schon schwer zu finden. Hinzu kommt: Wer falsch parkt, wird abgeschleppt. Und das kann richtig teuer werden.

Bei einem Ortsbesuch am Mittwochvormittag ist zumindest schon zu erahnen, was zu Stoßzeiten los ist. Nur einzelne Parkplätze sind am Straßenrand noch frei. Wir treffen eine Anwohnerin, die seit mehreren Jahren in der Siedlung wohnt. Sie selbst fährt zwar kein Auto mehr, aber: „Wenn die Leute von der Arbeit kommen, geht die Suche nach den Parkplätzen los“, weiß die 74-Jährige.

Parken in Witten: Abschleppen kann bis zu 500 Euro kosten

Das sei sowieso schon immer der Fall, nun habe sich die Lage aber noch einmal verschärft. Da Vonovia auch einige Parkplätze direkt vor den Häusern zum Beispiel für Anlieferungen nutzt, wird der Parkdruck noch einmal größer. Deshalb parken einige Autos auch in Bereichen, in denen das eigentlich verboten ist. Die Folge: Die Pkw werden abgeschleppt.

Vonovia hat in Heven bereits seit einem Jahr das Unternehmen „Parkräume KG“ beauftragt, Falschparker abzuschleppen. Das wurde nach Angaben des Konzerns auch so kommuniziert. Die Strafen können dabei bis zu 500 Euro hoch sein. „Es werden nur Autos abgeschleppt, die in ausgewiesenen Parkverbotszonen parken“, sagt Sprecherin Bettina Benner. Dazu zählen Materiallagerplätze, Anlieferungsflächen und insbesondere Feuerwehrzufahrten.

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Fallen aufgrund der Arbeiten Parkplätze weg, würde darüber aber auch per Aushang in den Treppenhäusern informiert werden. „Es handelt sich hier um kostenlose Stellplätze, die tageweise zur Materiallieferung abgesperrt werden“, so die Sprecherin. Und die nächste Sperrung lässt nicht lange auf sich warten. Vor der Straße der Hausnummer 48 stehen bereits Halteverbotsschilder. Ab dem 13. Mai können diese fast den gesamten Tag über nicht genutzt werden, auch ein Stellplatz direkt vor einem Haus ist davon betroffen.

SPD in Witten fragt nach Ausweichmöglichkeiten

Aber gibt es keine Alternativen? „Ausweichflächen sind nicht angedacht“, heißt es von Vonovia. Das Thema ist mittlerweile auch in der Politik angekommen. Die SPD hat eine entsprechende Anfrage gestellt und will wissen, ob die Stadt im Umfeld der Siedlung Möglichkeiten sieht, vorübergehend mehr Parkraum zu verschaffen. Wirklich Aussicht auf Erfolg scheint das aber nicht zu haben.

So lässt die Stadt verlauten, dass bei Baustellen im öffentlichen Raum „jeder Fahrzeugführende in eigener Verantwortung nach Ausweichmöglichkeiten suchen muss“. Bei der Vonovia-Baustelle sei es zudem so, dass die Baumaßnahme auf Privatgrund stattfindet und somit hauptsächlich Parkplätze auf dem Privatgelände entfallen.

Arbeiten könnten noch bis November dauern

Im Antrag der SPD heißt es, dass einige Anwohner sich gezwungen sehen, nachts auf die städtische Parkfläche neben dem Vereinsheim des TUS Heven am Haldenweg auszuweichen. Das sei allerdings insbesondere für Frauen ein Problem, da die Fläche nicht beleuchtet ist. Auch hier möchte die Fraktion nun wissen, ob es möglich wäre, ohne großen Aufwand eine Beleuchtung anzubringen.

Eine schnelle Lösung in der Hevener Vonovia-Siedlung scheint aber wohl vorerst nicht in Sicht. Die Arbeiten können sich noch bis November hinziehen. Die Parkplatzsuche für die Anwohner geht weiter.

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