Witten. Weil ein Bodengutachten fehlt, wurde die Bauplanung für die Sanierung der Sprockhöveler Straße in Witten gestoppt. Wann rollen jetzt die Bagger?
Die planerischen Fehler beim Umbau der Pferdebachstraße sollen sich nicht wiederholen. Nicht zuletzt sie hatten zu einer erheblichen Bauzeitverlängerung und Mehrkosten in Millionenhöhe geführt. Für die ähnlich aufwendige Sanierung der Sprockhöveler Straße arbeitet die Stadt Witten deshalb schon frühzeitig mit einem externen Projektmanager zusammen. Und dieser sagt: Baubeginn ist erst Ende 2025.
Die Sanierung der Sprockhöveler Straße in Heven beschäftigt Anwohner, Politik und Verwaltung bereits seit 2010. Ein 1100 Meter langes Teilstück der Straße soll im Abschnitt zwischen Crengeldanzstraße und Fischertalweg komplett erneuert werden. Und zwar „von Haus zu Haus“, also mit Gehwegen und Einmündungen. Neben der maroden Fahrbahn ist vor allem die zu klein dimensionierte Entwässerung ein Problem der B 226.
Schwierigkeiten liegen im Untergrund
Laut Plänen wird die Fahrbahn breiter und erhält Radstreifen auf beiden Seiten. Zu der schon bestehenden Verkehrsinsel kommen vier weitere hinzu, um die Straße leichter überqueren zu können und den Verkehr zu verlangsamen. Zur Planung gehören auch der Ausbau barrierefreier Haltestellen, eine neue Ampelanlage am Hellweg/Im Esch/Kronenstraße und eine neue Straßenbeleuchtung. Die Zahl der Bäume erhöht sich, acht von 113 Parkplätzen fallen dafür weg.
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„Das ist ein Multiprojekt“, sagte Thomas Wühle am Montagabend (22.4.) vor dem Mobilitätsausschuss. Der Ingenieur leitet die Bochumer Niederlassung der Firma Höcker Project Managers, die den Umbau im Auftrag der Stadt steuert. Wühle machte deutlich: Die Schwierigkeiten beim Neubau der Sprockhöveler liegen im Untergrund. So gibt es etwa die verschiedensten Versorgungsleitungen in der Straße.
Wühle glaubt an einen Baustart „vermutlich Ende 2025“. Gearbeitet wird „von Nord nach Süd“, also vom Crengeldanz Richtung Aral und Kreisel. Der Kanalbau der ESW werde den Takt vorgeben. Abschnittsweise wird dann der Bau der Verkehrsanlagen nachgezogen. Sicher sei, dass man mit großem Gerät arbeiten müsse.
Denn unter der Sprockhöveler Straße fließt auch der Wannenbach in einem großen Rohr. „Wir werden nicht ohne Vollsperrung arbeiten können. Diese wird abschnittsweise vollzogen“, so Wühle. Aktuell laufen Untersuchungen im Fischertalweg. Man könne die Erneuerung des Kanals in der kleinen Stichstraße zur Kita „baulich getrennt vorziehen“.
Bodengutachten fehlt: Planung gestoppt
Eigentlich sollte die Sanierung schon in diesem Jahr starten. Doch die Ergebnisse eines im Sommer 2023 in Auftrag gegebenen Bodengutachtens liegen immer noch nicht vor. Ohne sie könne die Bauplanung nicht fortgesetzt werden und sei gestoppt worden, erklärte Wühle die Zeitverzögerung.
Es fehlen ebenfalls noch die Ergebnisse zum Thema „Schwammstadt“. Auch hier soll ein Gutachten klären, was es bringen und kosten würde, die Planung klimatechnisch anzupassen. Zum Beispiel könnte man Baumrigolen einbauen, eine Versickerungsfläche, die Wasser zurückhält.
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Auftraggeber forderten Fehleranalayse
Zum ersten Mal nimmt das Tiefbauamt für eine Straßenbaumaßnahme externe Hilfe schon während der Planungsphase in Anspruch. Auch bei der Pferdebachstraße wurde ein anderes Büro zur Projektsteuerung hinzugezogen - allerdings erst, als sich Bauunternehmen und Stadt zerstritten hatten und die Baustelle ruhte. Den drei Auftraggebern für den Umbau der Pferdebachstraße - Stadt, ESW und Stadtwerke - war darum eine Fehleranalyse im Vorfeld wichtig.
Der externe Steuerer will und soll die Qualität der Ausführungsplanung sicherstellen und die Personalausstattung des Bauunternehmens überprüfen. Die Firma Höcker wird das Projektmanagement übernehmen und für bessere Absprachen wird es eine gemeinsame Datenbank geben. Und für die Wittener und Wittenerinnen ganz wichtig: Eine „großräumige Umleitungsstrecke“ für die gesperrte Straße soll diesmal frühzeitig geplant werden.
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