Witten. . Nach dem Kanalbau und der Sicherung des Wannenbachs hatten die Anwohner der Herbeder Straße mehrere Jahre Ruhe vor Überschwemmungen. Beim Unwetter von Donnerstag floss der Wannenbach jedoch wieder mit Urgewalt in die Gärten.

An der Herbeder Straße in Witten sind die Schäden durch den sintflutartigen Regen vom Donnerstag besonders hoch. Das Wasser aus dem Wannenbach lief in durch die Gärten, in Keller und tief liegende Wohnräume.

Die Besonderheit vor Ort: Vor etwa fünf Jahren wurde in den Hochwasserschutz investiert. In der Straße liegt ein neuer, großer Stauraumkanal. Die Gärten hinter den Häusern wurden durch eine Spundwand von dem dahinter verlaufenden Wannenbach getrennt und geschützt. Das Problem am Donnerstag: Das Wasser schoss plötzlich über die Oberkante dieser Wand in die Gärten. Diese liefen laut Anwohnern innerhalb von Minuten voll.

Strom immer noch abgestellt

Auch am Freitagvormittag waren die Häuser ohne Strom. Die Stadtwerke hatten ihn zur Sicherheit abgedreht. Bevor er wieder angestellt wird, muss in jedem Haus einzeln ein Elektriker die Leitungen und Schaltkästen auf Wasserschäden untersuchen und die Freigabe geben. Die Anwohner räumten Keller aus – vieles war nur noch reif für den Container. „So etwas kennt man normalerweise nur aus dem Fernsehen, sagte eine Betroffene.“

Bei Hartmut Riedermann (58) hatten sechs seiner sieben Oldtimer-Motorräder komplett unter Wasser gestanden. Der materielle Schaden geht in die Zehntausende. Nicht zu ersetzen sind die Jahre an liebevoller Schrauber-Arbeit, die er in die Maschinen gesteckt hat. Riedermann: „Es bricht mir das Herz.“

Unwetter in Witten

1/29