Witten. Es war absehbar, dass der Umbau der Pferdebachstraße kompliziert werden würde. Doch beim Lesen des Prüfberichts kann man nur den Kopf schütteln.
Beim Lesen des Prüfberichts zum Bau der Pferdebachstraße in Witten kann man nur den Kopf schütteln. Was da alles schief gelaufen ist! Hätte sich ein Bauherr aus der Privatwirtschaft so viel von seinem beauftragten Bau-Unternehmen bieten lassen? Und vor allem: so lange?
+++ Pferdebachstraße: Kostenexplosion nach fehlerhafter Planung +++
In der Bilanz kann man sagen: Die Stadtverwaltung ist zwar ins Chaos gestolpert, hat aber die Kurve gekriegt und diese abenteuerliche Fahrt vernünftig zu Ende bekommen. Witten hat seine Hausaufgaben gemacht, dafür aber ordentlich Lehrgeld gezahlt. Steuergelder, wohlgemerkt.
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Der Lehrbrief fällt trotzdem nicht vernichtend aus. Denn natürlich ist es erstens schwieriger, eine Straße in einer dichtbesiedelten Innenstadt und mit einem Untergrund voller Überraschungen zu sanieren als irgendwo in der Pampa neu zu pflastern. Und zweitens: Pläne für „Wittens neues Eingangstor“, die Verbreiterung der Pferdebachstraße, gab es schon seit Jahrzehnten, nur hatte vorab sich niemand an dieses Mammutprojekt herangetraut. Als 2015 die Vorplanung begann, gab es kaum Erfahrung mit Großprojekten. Seit dem Umbau der Bahnhofstraße zur Fußgängerzone hatte es nichts Vergleichbares in Witten gegeben.
Nun stehen in nächster Zeit ähnlich schwierige Großprojekte an, man denke an die Sprockhöveler oder Herbeder Straße. Dann wird sich zeigen, was die Erfahrung gelehrt hat.