Witten. Die Wittener Tage für neue Kammermusik starten Anfang Mai. Die Besucher erwarten neue Spielorte, spektakuläre Auftritte - und ein Youtuber.

Es ist wieder so weit: Vom 3. bis 5. Mai wird sich die Ruhrstadt zum 56. Mal in ein Mekka zeitgenössischer Musik verwandeln. Der künstlerische Leiter Patrick Hahn verspricht neue Akzente und neue Spielorte sowie den Einsatz von KI. Damit will er die Wittener Tage für neue Kammermusik in eine vielversprechende Zukunft führen.

Die meisten der 14 Konzerte werden im Saalbau, dem „Kraftzentrum“ des Festivals, teilweise auch auf dem Vorplatz und in Nebenräumen veranstaltet. Angesichts des vielfältigen Angebots werden aber auch neue Spielstätten erprobt. So ist zum ersten Mal die Werkstadt dabei. Hahns Wunsch, den „magischen“ Steinbruch Wartenberg zu nutzen, vereitelte allerdings - der Naturschutz lässt grüßen - ein brütender Uhu. Dafür gibt es Musik unter freiem Himmel auf dem malerischen Gelände der Zeche Nachtigall.

Youtuber experimentiert mit Klängen

Die Absicht, neue Besucher anzulocken und Ängste gegenüber zeitgenössischer Musik abzubauen, soll auch die Vielfalt der ausgewählten Werke unterstützen. Dazu zählen etwa jene der Italienerin Francesca Verunelli, die als eine Art „Composer in Residence“ mehrfach vertreten ist und ihre Musik oft in Beziehung zu früheren Musikepochen setzt. Besonders aufwändig und vielfältig dürfte ihr Vokalprojekt „Songs and Voices“ am Samstag um 20 Uhr ausfallen.

Das „Collective lovemusic“ setzt dagegen Stimmen von Mensch und KI miteinander in Dialog (Sonntag, 14 Uhr, Werkstadt). Der Komponist und Youtuber Hainbach wiederum experimentiert zusammen mit dem Trio Lange/Berweck/Lorenz mit Synthesizer-Klängen (Freitag, 23 Uhr, Saalbau). Mehrfach tritt der vielseitige Trompeter Marco Blaauw auf, der sein Instrument als Fernrohr betrachtet, mit dem sich fremde und ferne Kulturen erkunden lassen.

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Großer Auftritt auch für 80 Laien-Bläser aus der Region: Sie werden auf dem Vorplatz des Saalbaus mit Marco Blaauw und weiteren Profis musizieren. Die vier Streicher des Arditti-Quartetts, das seit 50 Jahren zum festen Interpreten-Stamm gehört, rotieren im Saalbau zur Uraufführung von Hannes Seidls Kreation „Unfinished Circles“ in Vitrinen auf einer Drehbühne.

Und auch der Auftakt am Freitag um 20 Uhr im Saalbau startet gleich mit einer spektakulären Performance für Schlagzeug, Tänzer und elektronische Musik sowie einer Raumkomposition für acht Trompeten. Beschlossen wird das vom WDR und der Stadt Witten getragene Festival wie gewohnt am Sonntag um 16 Uhr mit einem Konzert des WDR-Sinfonieorchesters.

Alle Konzerte werden live oder zeitversetzt im Kulturradio WDR 3 übertragen. Karten sind an der Saalbaukasse erhältlich, können telefonisch oder per E-Mail vorbestellt werden: 02302 581 24 41. E-Mail: tickets@wittenertage.de.

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