Witten. Das hat sich herumgesprochen: Ballettschulen aus der ganzen Region buchen den Wittener Saalbau für ihre Tanzgalas. Das sind die Gründe.
Vor dieser Leistung ein tiefes Plié! Witten ist Tanzstadt - und das liegt an einem statischen Gebäude. Der Saalbau ist eine begehrte Veranstaltungsstätte bei Ballettschulen aus der ganzen Region. Zehn bis zwölf Tanzschulen aus Dortmund, Bochum, Witten oder Hattingen buchen das Haus regelmäßig für ihre Aufführungen, mitunter gibt es schon Terminschwierigkeiten.
„Tja, wir haben da offenbar eine Nische für uns gefunden“, sagt Saalbauleiter Markus Barisch. Viel positives Feedback hätten dazu geführt, dass sich immer mehr Ballettschulen für den Saalbau entschieden hätten. Als die Anfragen sich summierten, investierte das Kulturforum in Technik wie einen Beamer, um Projektionen und effektvolle Bühnenbilder bieten zu können. „Das hat sich offenbar herumgesprochen“, erklärt sich Barisch die stetige Nachfrage.
- Saalbau-Sanierung kostet noch mal Millionen mehr
- Eventreihe: Im Wittener Saalbau gibt‘s jetzt eine Disco
- Tanztheater Abrakadabra aus Witten wird bald 30 Jahre alt
Seitdem legen nicht nur Wittener Tanzgruppen an der Bergerstraße die Spitzenschuhe an, wie etwa das Tanztheater Abrakadabra, die Ballettschule Dancetime oder die Ballettklassen von TuRa Rüdinghausen und TuS Stockum. Vor allem Bochumer und Dortmunder Tanzschulen buchen das Gebäude, oft für mehrere Aufführungen. Laut Markus Barisch sei man auch trotz einer zum 1. Januar erhöhten Entgeldordnung billiger als die Konkurrenz in den benachbarten Großstädten.
Vor allem punkte der Saalbau mit seiner Infrastruktur. Nah an Bus- und Bahn, mit vielen Parkplätzen. Es gibt große Garderoben auf drei Etagen, schließlich müssen sich oft 80 bis 120 Kinder zeitgleich umziehen. In den kleinen Nebensälen können sich einzelne Gruppen schonmal aufwärmen oder proben, bis man über eine breite Bühnengasse auf eine außergewöhlich große Bühne treten könne. Dreizehn Meter sei diese hoch und erlaubt auch akrobatische Showeinlagen.
Die Ballettschule Bibak aus Dortmund hat erst am 14. Januar 2024 „Der Nussknacker“ im Saalbau gespielt. Dazu wurde extra Profitänzer Maksym Palamarchuk mit der Hauptrolle besetzt. „Ein zwei Meter großer Mann, der braucht Platz für seine Sprünge“, sagt Mahnaz Bibak Hankiewicz, ehemalige Solistin und Gründerin der Tanzschule. „Vorstellungen sind wichtig, damit die Tänzerinnen Erfahrungen machen können“, sagt sie. Zum zweiten Mal hat sie darum den Saalbau gebucht. „Das ist eine super Bühne mit tollen technischen Möglichkeiten. So etwas finden wir in Dortmund nicht.“ Gerade die Hintergrundprojektionen - Schneeflocken oder ein Hintergrund, der einen historischen Tanzsaal mit Kronleuchtern zeigte - hätten begeistert.
Kaum Theater in dieser Größenordnung
Auch das Tanzhaus Dortmund setzt seit Jahren auf den Saalbau Witten. „Das Opernhaus in Dortmund wäre für uns viel zu groß. Wir brauchen so ein Mittelding und in dieser Größenordnung gibt es nicht viele Theater“, so eine Mitarbeiterin. Den Ausschlag hätte vor Jahrzehnten der tribünenartige Innenraum und die große Bühne gegeben. „Und dass es viele Parkplätze gibt, das war uns wichtig.“ Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Tanzgala ist der Saalbau stets über zwei Tage ausverkauft.
Tanzfestival „Meet and Dance“ im Saalbau
Die nächste Tanzshow im Saalbau heißt „Meet and Dance“ und wird vom Tanztheater Abrakadabra, sechs Tanzgruppen des Tus Stockum und „Gracia Gymnastik“ gemeinsam veranstaltet. Karten für die Aufführung am Samstag, 9.3., um 18 Uhr, können unter der Nummer 02302-25371 reserviert werden und kosten 10€.
Die Idee zu dieser Show entstand vor zwei Jahren im Rahmen des Landestanzfestivals „Urbanize“ im Saalbau. Teilnehmen werden neben neun Gruppen von Abrakadabra die Gruppen Aurora, Irish Dance, Milagro, Ladybirds und das HipHop Duo Mia & Fenja vom TuS Stockum sowie die Gruppe Grazia Gymnastics. „Im nächsten Jahr werden hoffentlich noch weitere Tänzer mit uns auf der Bühne stehen und die Herzen der Zuschauer begeistern“, so Abrakadabra-Gründerin Julia Kast.
Im Saalbau-Programmheft sind bereits die Tanzgala der Bochumer Schule für künstlerischen Tanz, Wirkstatt, gelistet. Am Samstag, 21. April, treten deren Tänzer und Tänzerinnen auf. Am 9. März wird es das Tanzfestival „Meet and Dance“ geben. „Wir möchten, dass verschiedene Tanzgruppen aus Witten und Umgebung gemeinsam Spaß beim Tanzen haben“, sagt Organisatorin Julia Kast. „Dabei spielen das Alter, das Können und der Tanzstil keine große Rolle. Wir wollen einen konkurrenzfreien Raum erschaffen“, so die Mitbegründerin des Tanztheaters Abrakadabra. Auch kleine Gruppen sollen so die Möglichkeit bekommen, einmal auf der großen Saalbaubühne zu stehen. Na denn: Let‘s dance.
+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++