Witten. Führungswechsel bei den Wittener Kammermusik-Tagen: So will Patrick Hahn das Festival weiterentwickeln.

Führungswechsel bei den „Wittener Tagen für neue Kammermusik“: Nach 33 erfolgreichen Jahren geht Harry Vogt in den Ruhestand und übergibt das Zepter an Patrick Hahn. Die vom 21. bis 23. April stattfindende 55. Ausgabe hat zwar noch Harry Vogt konzipiert. Aber Hahn blickt bereits nach vorn und möchte auf den Spuren Vogts „Witten zu einem Labor für die Kultur der Zukunft“ weiterentwickeln.

Patrick Hahn ist der neue künstlerische Leiter der „Wittener Tage für neue Kammermusik“.
Patrick Hahn ist der neue künstlerische Leiter der „Wittener Tage für neue Kammermusik“. © Holger Talinski | WDR

Patrick Hahn, seit 2022 Redakteur beim WDR für die Abteilung Neue Musik, ist als Musikmanager, Autor und Dramaturg vielfältig aktiv. Vor seiner Anstellung beim WDR wirkte er u.a. sieben Jahre als Programmplaner beim Kölner Gürzenich-Orchester und vier Jahre als Dramaturg an der Staatsoper Stuttgart. Für die Zukunft der Wittener Tage strebt er an, ohne Einbußen an experimenteller Aufgeschlossenheit den Begriff der „zeitgenössischen Musik“ weiter zu fassen und für neue Publikumsschichten zugänglicher zu machen, indem er auch Berührungspunkte zu populären und von Migration geprägten Kulturen herstellen will.

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Hörspielaktion rund um den Wittener Saalbau

Der Ablauf der diesjährigen Tage entspricht der bewährten Tradition des Festivals. Sieben mit etlichen Ur- und Erstaufführungen gespickte Hauptkonzerte werden ergänzt durch Installationen, Gesprächskonzerte und zum 100. Geburtstag des Radios als besonderes Highlight durch eine aufwändige szenische Hörspielproduktion. An acht zum Teil öffentlich unzugänglichen Stationen in und um den Saalbau entwickelt der Komponist Manos Tsangaris an allen drei Tagen unter dem Titel „Schalt.Punkt“ eine zweistündige Hörspielaktion für „Moderationen, Performance, Gesang, Instrumente, Rundfunktechnik und Video“.

Die Komponistin Carola Bauckholt wird bei den Kammermusiktagen mit einem Porträt-Konzert vorgestellt.
Die Komponistin Carola Bauckholt wird bei den Kammermusiktagen mit einem Porträt-Konzert vorgestellt. © Astrid Ackermann

Das „Zuhören“, sowohl das einander Zuhören als auch das Hören auf die Klänge der Natur zieht sich mottoartig durch alle drei Tage. Ein Merkmal, das auch im Schaffen der Komponistin Carola Bauckholt, die in diesem Jahr im Mittelpunkt steht, eine wichtige Rolle spielt. Die Komponistin und Intermedia-Künstlerin wird in einem Porträt-Konzert vorgestellt und ist mit zwei neuen Werken vertreten, darunter im Abschlusskonzert am Sonntag um 16 Uhr mit dem 20-minütigen Stück „Aus dem Geröll“ für Percussion und Kammerorchester, ausgeführt vom WDR Sinfonieorchester unter Leitung von Lin Liao.

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Ansonsten geben sich wieder eine lange Reihe etablierter und aufstrebender Komponisten die Klinke in die Hand. Alles ausgeführt von Interpreten der Spitzenklasse. Neben dem WDR Sinfonieorchester sind u.a. das Arditti Quartett, die „Neuen Vocalsolisten“ und das „Quatuor Diotima“ vertreten. Am Freitag um 16 Uhr startet der Reigen im Ruhr-Gymnasium mit einem Newcomer-Konzert, dem ab 17.30 Uhr die erste Aufführung des szenischen Hörspiels von Manos Tsangaris folgt.

Alle Konzerte werden live oder zeitversetzt im Kulturradio WDR 3 übertragen. Karten sind an der Saalbaukasse oder können telefonisch oder per E-Mail vorbestellt werden: Tel.: 02302 581 24 41. E-Mail: