Witten. In der Wittener Innenstadt entsteht ein neues Café. Ein Ehepaar aus Schweden will hier Gebäck und Kaffeespezialitäten anbieten. Bald geht es los.
Warum eröffnen zwei Schweden ein Café in Witten? Weil ein Teil ihrer Familie in Dortmund lebt und sie sich in Witten verliebt haben. Versteckt hinter einem Sichtschutz aus braunem Papier wird im Ladenlokal zwischen Tchibo und Rossmann gewerkelt. Früher hat hier die Bäckerei Oebel ihre Brötchen verkauft. Heute steht der Laden leer und ein Plakat kündigt „Swedish Cake and Coffee“ an, also schwedischen Kuchen und Kaffee. Cafés gibt es viele in der Stadt, eines mit skandinavischem Anstrich noch nicht. In den sozialen Medien freuen sich die Wittener schon auf „mal was anderes“.
Linda Gustafsson und Mhd Almzayen (gesprochen: Mohammed) wollen in Witten ihren Traum verwirklichen. Sie will Menschen mit selbstgebackenen Spezialitäten begeistern, er ein eigenes „Business“ führen. Zusammen richten sie sich in der Wittener Bahnhofstraße ihr eigenes Café ein. Dabei helfen ihnen Freunde und die Familie, denn die beiden haben sich viel vorgenommen. Ihr Café sei ein „Familienbetrieb“, sagt Linda. Das soll auch der Name „L&A“ vermitteln, eine Kombination aus den Initialen ihres Vor- und seines Nachnamens.
Schwedisches Café in der Wittener Innenstadt ist noch Baustelle
Noch ist das Lokal eine Baustelle. Statt Kaffeeduft liegt weißer Baustaub in der Luft. Linda und ihr Ehemann wirken geschafft, aber glücklich. „Alles, was wir selber machen dürfen, machen wir auch selber. Für Strom und Wasser lassen wir natürlich eine Firma kommen.“
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Und zu tun gibt es noch viel: Eine Bar und Sitzgelegenheiten wollen die beiden gemeinsam mit Freunden zimmern. Rund 40 Gäste sollen künftig im Innenraum Platz finden, auch ein Außenbereich ist in Planung. „Wir möchten gerne zehn Plätze vor dem Laden einrichten, warten aber noch auf die Genehmigung der Stadt“, sagt Linda.
Linda hat Gastronomie im Blut
Sie stammt aus einer echten Gastronomenfamilie: Ihre Großmutter und ihre Urgroßmutter hatten eine Bäckerei in Stockholm und ihre Eltern haben beide im Restaurant gearbeitet. Und wo haben Linda und Mhd zueinander gefunden? Im Restaurant. Aber nicht beim romantischen Essen bei Kerzenschein. Die beiden haben dort gearbeitet, sie als Kellnerin, er in der Küche. Jetzt wollen sie mehr oder weniger die Rollen tauschen: Er kümmert sich als Besitzer um die Organisation und die Finanzen und sie übernimmt das Kochen und Backen.
Geplant sind verschiedene internationale Backwaren, natürlich werden auch schwedische Klassiker auf der Karte stehen. Weit über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt ist wohl die Prinzessinnentorte. Sie besteht aus einem hellen Boden aus Rührkuchen, Schlagsahne, Marmelade und einem Mantel aus Marzipan. „Die schmeckt sehr gut“, verspricht Linda.
Kaffe, Cappuccino, Frappuccino: L&A wollen Qualität anbieten
Hochwertigen Kaffee wollen die beiden auch anbieten. Nur auf die Bohnensorte habe man sich bisher nicht geeinigt, sagt Linda. Neben klassischem Kaffee oder Cappuccino soll es hier bald auch modernen Frappuccino geben. Die kalte Kaffeespezialität kenne viele wohl von einer amerikanischen Kaffeehauskette, Linda verspricht aber „eine eigene Note mit viel besserer Qualität“.
Bis die Wittener hier das erste Stück Kuchen genießen können, müssen sie sich noch ein wenig gedulden. Das L&A soll „noch vor dem Sommer“ eröffnen. Ein genaues Datum steht aber noch nicht fest. „Vielleicht im Mai oder Anfang Juni.“
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