Witten. Josefa Wittbold hat den Verkehr in ihrem Wittener Stadtteil schon lange im Blick. Vor allem auf zwei Straßen wird es oft gefährlich, sagt sie.
Josefa Wittbold wohnt an der Kreisstraße in Rüdinghausen. Schräg gegenüber befindet sich eine Bushaltestelle. Täglich beobachtet die Wittenerin dort, wie sich Kinder, aber auch Erwachsene beim Überqueren der Straße in Gefahr begeben. Und das ist nicht die einzige kritische Stelle im Ortsteil, sagt die Bau-Ingenieurin. Sie glaubt zu wissen, was dagegen helfen könnte, und hat ihre Ideen der Stadt mitgeteilt.
Die Kreisstraße ist zwar Tempo-30-Zone, verleite aber durch ihr Gefälle und die Kurven manche Autofahrer dazu, schneller zu fahren, so die Anwohnerin. Kinder und Erwachsene, die zum Bus gehen oder aussteigen, würden kreuz und quer über die Straße laufen. Das führe oft zu gefährlichen Situationen. Wittbold schlägt vor, diese an mehreren Stellen durch Zebrastreifen zu entschärfen. Sie könnten an den bereits vorhandenen Verkehrsinseln aufgebracht werden.
„Ich beobachte, dass die Leute disziplinierter fahren, wenn Zebrastreifen vorhanden sind“, schildert die 65-Jährige ihre Erfahrungen. Und erinnert an ihren Fahrlehrer, der immer gesagt habe: „In Witten gibt es zu wenig Zebrastreifen.“ Dabei seien diese günstiger als etwa die Installation einer Ampel.
Die Brunebecker Straße ist Josefa Wittbold ein weiterer Dorn im Auge. Sie ist verkehrsberuhigt, allerdings so schmal und mit so wenigen Buchten ausgestattet, dass es immer wieder zu brenzligen Situationen komme, wenn Autofahrer dem Bus ausweichen müssen. Die Linie 320 ist dort unterwegs. „Autofahrer müssen oft verbotswidrig auf den Gehweg oder in freie Einfahrten ausweichen“, sagt die Rüdinghauserin.
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Dabei würden auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Wittbold denkt vor allem an die Bereiche rund um Kita und Grundschule. Sie wünscht sich, dass die Brunebecker Straße zur Einbahnstraße wird - in Richtung der niedrigen Hausnummern. Wenn nicht in ganzer Länge, so doch in einigen Abschnitten. „Im unteren Teil ist mehr Platz.“
Wer jetzt befürchtet, schlechter zu seinem Haus zu kommen, dem entgegenet sie: „Es gibt dort so viele Querstraßen, über die man immer wieder zurück zur Brunebecker Straße kommt.“ Das habe sich gezeigt, als die Brunebecker Straße während Bauarbeiten fürs Glasfasernetz tatsächlich Einbahnstraße auf Zeit war.
Josefa Wittbold hat einen formlosen Antrag an den Bürgermeister gestellt. Im Haupt- und Finanzausschuss konnte sie ihr Anliegen nun vortragen. Dessen Mitglieder entschieden, den Antrag in den dafür zuständigen Ausschuss für Mobilität und Verkehr weiterzureichen. Er tagt am 4. März.
Die WBG kündigt an, bis dahin einen Prüfauftrag auf den Weg bringen zu wollen. Die Stadt solle darlegen, wie die Verkehrssituation auf der Brunebecker Straße geändert werden könnte. Denn auch die Bürgergemeinschaft sagt: „Es ist dort in der Tat eine Katastrophe. Es besteht dringender Handlungsbedarf.“
Wittbold freut sich, dass sie Gehör gefunden hat. Denn auch ihr Enkel muss die gefährlichen Situationen im Rüdinghauser Straßenverkehr regelmäßig überwinden. „Und wir müssen ja nicht warten, bis jemand dort zu Schaden kommt.“
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