Witten. Die Stadt Witten macht keine Zugeständnisse: Die Anwohner müssen weiter mit dem Schleichverkehr in der Rüsbergstraße leben - trotz der Gefahren.
Die Anwohner der Rüsbergstraße werden weiter mit dem Schleichverkehr leben müssen, den ihnen die Baustelle auf der Wittener Straße seit über einem Jahr beschert. Das angekündigte Gespräch zwischen Tiefbauamtsleiter Jan Raatz und Vertretern der Bürgerinitiative verlief ergebnislos. Nun werden die Anwohner andere Geschütze auffahren.
„Ernüchternd“ und „unkonkret“ - so beschreiben die Anwohner aus Kämpen das Treffen mit der Stadt. Der Tiefbauamtsleiter formuliert es anders: „Uns sind Grenzen gesetzt.“ In der derzeitigen Situation sehe man keinen Handlungsbedarf. Stadt und Polizei hätten Anfang September noch einmal das tägliche Verkehrsaufkommen auf der Rüsbergstraße gezählt, was zuvor aufgrund technischer Defekte der Zählgeräte gescheitert war.
Stadt Witten hat Verkehr erneut gezählt
„Wir wollten gucken, wie weit wir auseinanderliegen“, so Raatz. Danach kommen Stadt und Polizei auf rund 1500 Fahrzeuge pro Tag. „Das ist zumutbar.“ Die Bürgerinnen und Bürger dagegen sprechen von bis zu 3000, manchmal auch mehr. „Die Anwohner zählen anders, nämlich von Hand“, so Raatz. „Wir erfassen die Wagen per Radar.“ Da liege er laut Bürgerinitiative nicht ganz richtig: Auch sie hätten ein geeichtes Radarmessgerät und würden nur parallel per Hand zählen.
Doch die Stadt bleibt dabei: „Unsere Zahlen führen nicht dazu, dass wir weitere Maßnahmen ergreifen.“ Man habe bereits Baken und Schilder aufgestellt - die jedoch immer wieder auf dem Boden liegen. Raatz: „Die Instandsetzung bedeutet einen hohen Aufwand.“ Gegen eine Ampelanlage an einer besonders schmalen Stelle hatte sich bereits die Politik ausgesprochen. Von einer Einbahnstraßenregelung oder kompletten Sperrung wären auch die Anlieger betroffen.
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Letzteres sei auch gar nicht ihr Ziel, so die Bürgerinitiative. „Wir wollen nur die Durchfahrt unattraktiver machen.“ Damit nicht Autos mit den tatsächlich von der Polizei schon gemessenen Spitzengeschwindigkeiten von um die 80 km/h durch die Straße brettern und Menschenleben gefährden. „Muss denn erst was passieren?“, fragen die Anwohner. Sie können nicht verstehen, dass die von ihnen vorgeschlagenen Hindernisse wie mobile Blumenkübel oder wieder abmontierbare Schwellen keine praktikable Lösung darstellen.
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Der Tiefbauamtsleiter will nicht ausschließen, dass die Stadt irgendwann doch etwas mehr tun muss. Wann das sein wird, bleibt unklar. „Wir beobachten die Situation vor Ort weiter. Es ist nicht so, dass wir die Menschen dort im Stich lassen.“ Doch diesen Vorwurf muss er sich weiterhin von den Anwohnern gefallen lassen. Auf gar keinen Fall wolle man die gefährlichen Situationen noch ein Jahr oder länger akzeptieren. „Wir lassen nicht locker.“ Was sie planen, wird verraten, wenn es so weit ist.