Witten. Das alte Jahr war für viele Wittener kein gutes. Wir fragten, was sie sich für 2024 wünschen. Sind die Menschen wieder etwas zuversichtlicher?
Das alte Jahr war für Leonie ein „Hoch und Runter“. Da war das stressige Abi mit viel Lernen und dann der neue Job im Einzelhandel´, an der Kasse bei Woolworth. Im neuen Jahr wird für die 18-Jährige vieles noch ungewohnter sein.
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Sie studiert in Dortmund Marketingmanagement und zieht dafür von Dorsten in die Westfalenmetropole um. Neue Bude, Uni statt Gymnasium, Großstadt statt der vertrauten kleinen Heimatstadt - da kommt einiges auf Leonie zu. Ein ganz neuer Lebensabschnitt.
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„Das alte Jahr war die Hölle“, sagt Nataliya, die aus der Ukraine stammt, aber schon länger in Deutschland ist. „Ich hoffe, im neuen Jahr wird sich das alles ändern“, sagt die 47-Jährige. Natürlich meint sie Putins Angriffskrieg auf ihre alte Heimat. Sie gibt die Hoffnung auf Frieden nicht auf.
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Wenig zuversichtlich für das neue Jahr ist Frederic. „Das alte Jahr war scheiße, das neue wird noch schlimmer“, befürchtet der 23-Jährige., Azubi im dritten Lehrjahr. „Da dachte man, Corona sei endlich vorbei, da kam der Krieg.“
Dass es mit der hohen Inflation endgültig vorbei ist, mag er auch noch nicht so recht glauben. Trotzdem sieht Frederic nicht nur schwarz. „Vielleicht wird es auch ein gutes Jahr. Man muss positiv bleiben.“
„Ich wünsche mir Gesundheit für alle“, sagt Dursum, der in Teilzeit in der Gastronomie arbeitet. Das alte Jahr war „stressig“ und „mein Papa ist gestorben“. Im neuen Jahr, hofft der 50-Jährige, „wird alles ein bisschen billiger - und die Züge fahren“, sagt der Wittener, der zur Arbeit nach Bochum muss.
Irakerin hofft auf den deutschen Pass
„Ich warte auf den deutschen Pass“, sagt eine Irakerin, die ihren Namen nicht in der Öffentlichkeit genannt sehen will. Seit zehn Jahren lebt die 35-Jährige schon in Deutschland. Wie 2023 war? „Alles gut. Kein Corona mehr.“ Das eine Kind besucht die Kita, das andere die Schule. Und zu Weihnachten gab‘s bestimmt den gewünschten Teddy und die Barbie-Puppe.
„Erwartungen hat man schon keine mehr“, sagt Silvia. 2023 sei ein schlechtes Jahr gewesen. Zuallererst nennt sie den Krieg. Und persönlich? „Gesundheitlich will ich mich nicht beklagen. Das Geld hätte etwas mehr sein können.“ Leider könne sie nicht arbeiten, da sie ihren kranken Mann pflegen müsse. Aber aufgeben ist nicht.
„Man sollte sich jeden Tag freuen, dass man lebt“, sagt die 58-Jährige. „Gesundheit ist das Wertvollste, was man hat.“ Womit wir bei Stefanie wären, einer echten Hoffnungsmacherin.
Den Krebs hoffentlich besiegt
Nach einer Krebsdiagnose im alten Jahr kann sie nun Mitte Januar die Chemo beenden. „Ich möchte noch ein paar Jahre dazuhaben“, sagt die 49-Jährige. Nie habe sie die Hoffnung aufgegeben und auch nicht an den Tod gedacht. An Silvester hat sie das Leben gefeiert, „mit ganz vielen Raketen“.