Witten. Die Coronafälle nehmen auch in Witten wieder zu. Immer mehr Menschen stecken sich mit dem Virus an. Es gibt aber auch gute Nachrichten.

Die kalte Jahreszeit ist gleichzeitig auch Infektzeit. Immer mehr Menschen haben mit Erkältungen zu kämpfen. Aber auch Corona macht sich wieder bemerkbar. In Witten breitet sich das Virus derzeit erneut aus, die Zahl der positiven Fälle nimmt zu.

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„Wir sind derzeit wieder in einer großen Corona-Infektwelle“, sagt Ärztesprecher Arne Meinshausen. Zuletzt habe er in seiner Praxis 20 bis 40 positiv getestete Patienten behandelt, auch elf seiner Mitarbeiter hätten sich infiziert. Die Dunkelziffer könnte allerdings noch größer sein, da nur noch wenige offizielle Tests gemacht werden. Die gute Nachricht: „Die meisten Verläufe sind mild“, so Meinshausen. Zwar haue es den einen oder anderen schon um, bislang habe der Arzt in seiner Praxis aber noch niemanden in eine Klinik einweisen müssen. Auffällig sei dabei, dass insbesondere jüngere Menschen sich anstecken. „Und das nicht zum ersten Mal. Die meisten haben sich bereits zum zweiten oder dritten Mal infiziert“, so der Allgemeinmediziner.

Corona in Witten: Kliniken isolieren Patienten

Doch auch ältere Leute scheint es zu treffen. Auf der Geriatrie-Station des Evangelischen Krankenhauses (EvK) gibt es ebenfalls einige positive Fälle. Man habe die „überschaubare Anzahl an Covid-Patienten“ deshalb auf eine Station gelegt, „um eine räumlich Trennung zu erwirken“, so Verwaltungsleiter Dennis Klaebe. Die Klinik für Geriatrie könne jedoch weiterhin alle Patienten und Patientinnen versorgen.

Das EvK in Witten verfügt über die einzige Infektionsstation im EN-Kreis.
Das EvK in Witten verfügt über die einzige Infektionsstation im EN-Kreis. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Doch nicht nur auf dieser Station steigen die Infektionszahlen. „Derzeit sehen wir eine Zunahme an Patienten und Patientinnen mit Corona“, so Klaebe. Diese werden allerdings nicht wegen Corona in der Klinik behandelt, sondern würden weitestgehend wegen anderer Krankheiten eingeliefert werden. Patienten mit Symptomen werden im EvK per Schnelltest getestet und auf der Infektionsstation – übrigens die einzige im EN-Kreis - behandelt. Auch das Marien Hospital bestätigt auf Anfrage, dass positive getestete Personen isoliert werden. Derzeit handele es sich aber nur um vereinzelte Fälle.

Inzidenz bildet Infektionsgeschehen nicht mehr ab

Wie viele Menschen in Witten derzeit wirklich Corona haben, kann nicht gesagt werden. Laut EN-Kreis haben sich kreisweit in den vergangenen vier Wochen 147 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Inzidenz liegt derzeit bei 45,2. Diese Werte sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten. „Gezählt werden nur die mittels PCR bestätigten Fälle. Allerdings ist die Durchführung einer PCR auch bei entsprechender Symptomatik in den meisten Fällen nicht gegeben. Das bedeutet: Die Inzidenzen geben das Infektionsgeschehen nicht wieder“, so Kreissprecher Ingo Niemann.

Was immer noch gut hilft, ist laut Arne Meinshausen die Impfung. „Wir beobachten, dass diejenigen, denen eine Impfung empfohlen wird, diese auch bei uns abholen, oftmals direkt in Kombination mit der Grippeschutzimpfung.“ Insbesondere bei der derzeit sehr ansteckenden Eris-Variante sei das sinnvoll, damit die Verläufe auch weiterhin möglichst mild bleiben.

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