Witten. Noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk? Wer besondere Dinge für kleines Geld sucht, wird in Wittener Läden fündig. Wir geben Tipps.

Heiligabend steht vor der Tür. Wer jetzt immer noch nicht alle Geschenke beisammen hat und außerdem nicht mehr über einen prall gefüllten Geldbeutel verfügt, für den haben wir ein paar Tipps auf Lager. „Secondhand“ heißt das Zauberwort. Mehrere Läden in Witten bieten Ware aus zweiter Hand an. Damit wird‘s zum Fest nicht nur günstig, sondern auch nachhaltig. Schauen Sie, was wir Schönes entdeckt haben.

Es blinkt und glitzert im Cap-Baumarkt an der Annenstraße. Gleich rechts vom Eingang steht ein großer Tisch mit weihnachtlicher Deko. Vom Kerzenhalter bis zum hölzernen Schneemann ist hier alles zu haben - sogar schon für 50 Cent oder einen Euro. Zusätzlich lockt der Markt mit 50 Prozent Rabatt auf festliche Artikel. „Damit wir das Lager leer kriegen“, sagt Leiter Dirk Hiltmann (57).

Wittener Cap-Baumarkt bietet mehr als Werkzeug

Der Cap-Baumarkt bietet längst nicht nur gebrauchte Werkzeuge und Möbel an, sondern auch jede Menge Geschirr, Bücher, CDs und Bilderrahmen sowie handgearbeitete Stücke aus der Holzwerkstatt der Quabed, die den Laden betreibt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem originellen Schlüsselbrett für 2,50 Euro oder Buchstützen (acht Euro). Ruhrpott-Fans freuen sich bestimmt über das ausgesägte Zechensymbol für knapp drei Euro, Tierfreunde über die Vogelhäuschen in einfacher oder Luxusvariante (ab sieben Euro). Bücher kosten durchweg einen Euro - der Krimi von Ingrid Noll ebenso wie die „Kalte Küche“, die vielleicht noch Ideen fürs Festmenü liefert.

Schöne Dinge aus der Holzwerkstatt gibt es im Cap-Baumarkt an der Annenstraße. Baumarkt-Chef Dirk Hiltmann hat so einige originelle Arbeiten im Sortiment.
Schöne Dinge aus der Holzwerkstatt gibt es im Cap-Baumarkt an der Annenstraße. Baumarkt-Chef Dirk Hiltmann hat so einige originelle Arbeiten im Sortiment. © Funke Foto Services | Klaus Pollkläsener

Wer Kinder beschenken möchte, der ist nebenan in der Tragbar richtig. Hier sitzt Giuseppina Jung an der Kasse und wartet auf Kundschaft. „Spielzeug geht gut“, bestätigt die 38-Jährige. Davon ist reichlich vorhanden: etwa Puzzles ab zwei Euro oder ein kugelrundes Kuschelschaf für einen Fünfer. Kita-Kindern gefällt bestimmt der Rucksack mit Minions-Motiv. Fast schon ein Fundstück für Liebhaber ist dagegen das Puppenhaus aus den 60er Jahren (59 Euro).

An der Steinstraße grüßt Bambi

Eine 71-jährige Annenerin stöbert gerade durch das Kleiderangebot. „Ich wohne in der Nähe und komme immer mal rein“, sagt sie und lächelt zufrieden: „Meistens finde ich was.“ Das könnte auch eine Uhr für drei Euro sein. Oder Modeschmuck für kleines Geld. Sogar Manschettenknöpfe (drei Euro) für den Herrn liegen in der Vitrine.

Mit dem Weihnachts-Bambi auf Tuchfühlung: Almuth Keller bietet Second-Hand-Mode und Handgefertigtes in „Für Elise“ an der Steinstraße.
Mit dem Weihnachts-Bambi auf Tuchfühlung: Almuth Keller bietet Second-Hand-Mode und Handgefertigtes in „Für Elise“ an der Steinstraße. © Funke Foto Services | Klaus Pollkläsener

Weiter geht‘s auf unserer Tour. In der Innenstadt locken gleich vier Secondhand-Läden. Wir starten bei „Für Elise“ an der Steinstraße. Hier grüßt wie jedes Jahr ein lebensgroßes Bambi mit nickendem Kopf im Schaufenster. Wer den Laden betritt, sollte sich Zeit nehmen. Das ist den Betreiberinnen Antje Willgosch und Almuth Keller ganz wichtig. „Wir haben eine besondere Ideologie“, sagen sie - und punkten zum Beispiel mit einer großen Umkleide. Auch Tee und Kaffee gibt‘s auf Wunsch. „Schnell-Reinspringer können hier einen kurzen Moment der Ruhe erhaschen“, formuliert es Almuth Keller (58).

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Im großen Korb liegen Mützen, Schals und Stulpen ab vier Euro. Hier gibt es aber auch witzige upgecycelte Dinge: etwa Wendetaschen, die mal Tischdecken oder Bettzeug waren (ab neun Euro). Auch handgefertigte Keramik oder selbstgestrickte Socken warten auf Abnehmer, die für die hochwertigen Unikate etwas mehr berappen müssen. Wer sich gar nicht entscheiden kann, verschenkt einfach einen Gutschein im Wunschwert.

Warum nicht mal eine außergewöhnliche Mütze verschenken? Dieses Modell gibt‘s bei „Für Elise“.

FUNKE Foto Services / Klaus Pollkläsener
Warum nicht mal eine außergewöhnliche Mütze verschenken? Dieses Modell gibt‘s bei „Für Elise“. FUNKE Foto Services / Klaus Pollkläsener © Funke Foto Services | Klaus Pollkläsener

Das ist auch bei „Rosenrot“ an der Casinostraße möglich. Taschen, Tücher, Schals - der Laden wirbt mit 20 Prozent auf alles. Gilt nur nicht für die bereits reduzierten Ohrstecker mit Weihnachtsmotiv (drei Euro) oder die handgenähten Stulpen mit Leo-Muster oder aus Samt (fünf Euro). Ein Gürtel mit Glitzersteinen blinkt verlockend. Er ist für zwölf Euro zu haben.

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Auf der Bahnhofstraße lohnt ein kurzer Stopp bei „ReSales“, dem nach eigener Aussage größten Anbieter von Second-Hand-Kleidung in Deutschland. Hier finden Schnäppchen-Jäger nicht nur günstige Kleidung, sondern auch ein großes Angebot an Kuscheltieren (ab 1,90 Euro): Ob Robbe, Teddy oder Elch - da ist bestimmt für jedes Kind etwas dabei.

DRK-Shop bietet „Die Katze im Sack“

Letzte Station: der DRK-Kleidershop „Jacke wie Hose“ an der Ruhrstraße. Hier steht außerdem Wittens sicherlich ungewöhnlichster Weihnachtsbaum: Die Mitarbeiterinnen haben ihn aus grünen Pullis, Blusen, Röcken und Hosen drapiert und mit Ketten und Lichtern geschmückt. „Das ist schon eine Sehenswürdigkeit in der Stadt“, sagt Chefin Joanna Schirrmacher (42).

Geschenkesucher finden hier die Klassiker für den Herrn: original verpackte Hemden für acht Euro oder eine rosa Seidenkrawatte für einen Euro. „Wir haben jede Menge Schals und Tücher für einen oder zwei Euro“, sagt Schirrmacher. Beliebt als Wichtelgeschenke seien „Die Katze im Sack“ und die Wundertüten. Einige Beutel stehen noch auf dem Tisch. Wer zwei Euro hinlegt, erlebt garantiert eine Überraschung. Denn was drin ist, erfährt man erst beim Auspacken.

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Die Suche nach einem Geschenk war erfolgreich? Dann bleibt noch Zeit, einen Gedanken ans Outfit zu verschwenden. „Festliche Mode“ steht an einem Kleiderständer im DRK-Shop. Dort hängen Blusen mit Glitzer und Kleider mit Rüschen. In der Nähe steht ein fein gekleideter Herr: Die Schaufensterpuppe trägt schwarzen Anzug, Hemd und Fliege - alles zusammen für 16 Euro. Weihnachten kann kommen.