Witten. Das Weichenwerk in Witten besteht seit 160 Jahren. Die Bahn will weitere 30 Millionen in den Standort investieren - und neue Stellen schaffen.

Die Deutsche Bahn (DB) will ihr Streckennetz in den kommenden Jahren umfassend sanieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Weichenwerk in Witten, das gerade sein 160-jähriges Bestehen gefeiert hat. Denn hier werden zwei Drittel aller Weichen, die die Bahn pro Jahr bundesweit neu verlegt, hergestellt, rund 1300 Stück. Und es sollen noch mehr werden. Dafür wird kräftig investiert.

Weil die Bahn mehr Geld in ihre Infrastruktur fließen lässt, sei der Bedarf an Weichen allein im letzten Jahr um rund 30 Prozent gestiegen, sagt Heike Junge-Latz, Vorständin für Anlagen- und Instandhaltungsmanagement bei der DB Netz AG. Für die geplante Generalsanierung viel befahrener Strecken würden künftig zudem mehr Weichen gebraucht als jemals zuvor. Der Startschuss dafür soll im zweiten Halbjahr 2024 fallen, als erstes soll der Abschnitt zwischen Mannheim und Frankfurt rundum erneuert werden.

Holger Schwarz, Leiter des Weichenwerks in Witten und  Heike Jung-Latz, Vorständin Anlagen- und Instandhaltungsmanagement
Holger Schwarz, Leiter des Weichenwerks in Witten und Heike Jung-Latz, Vorständin Anlagen- und Instandhaltungsmanagement © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Weitere 30 Millionen Euro für das Weichenwerk in Witten

Um die steigende Nachfrage auch bedienen zu können, investiert die DB bis 2030 noch einmal 30 Millionen Euro in das Werk an der Kronenstraße. 2020 hatte das Unternehmen bereits angekündigt, 20 Millionen Euro bis 2025 in neue Maschinen und Anlagen für den Standort fließen zu lassen. Die 30 Millionen kommen nun noch obendrauf.

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Bislang habe man nicht nur neue Maschinen angeschafft, sondern auch weitere Montagestände eingerichtet, sagt Werksleiter Holger Schwarz. Seit diesem Jahr ist nun auch ein vollautomatischer Schweißroboter für die Produktion der so genannten Weichenherzstücke im Einsatz. Am Herzstück treffen sich zwei Schienenstränge, dort laufen die beiden inneren Schienen zweier Gleise zusammen.

Auch beim vollautomatischen Schweißroboter fliegen die Funken. Das Gerät ist seit diesem Jahr im Weichenwerk Witten im Einsatz.
Auch beim vollautomatischen Schweißroboter fliegen die Funken. Das Gerät ist seit diesem Jahr im Weichenwerk Witten im Einsatz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Schweißroboter seit diesem Jahr im Einsatz

Der Roboter vermisst die Bauteile mit einer Lasertechnik und übernimmt anschließend das Schweißen. Er führt alle Arbeitsschritte aus, die zuvor einzeln von Mitarbeitern getätigt wurden. Er fertigt so rund 2400 Herzstücke im Jahr. Die Anschaffung eines weiteren Schweißroboters ist bereits in Planung.

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Dieser soll künftig in einer neuen Produktionshalle stehen. Dafür will die Bahn ein bisheriges Lagergebäude zur Werkhalle umbauen. Mitte 2024 will man damit beginnen, die rund 15.000 m2 große Fläche leer zu räumen. Die dort bisher gelagerten Weichenteile speziell für Hochgeschwindigkeitsstrecken ziehen dann näher dorthin, wo sie gebraucht werden.

Produktion von Weichen soll merklich steigen

Die neue Halle muss voll ausgestattet werden, etwa mit Fräs- und Biegemaschinen, Montageständen und Krananlagen - und eben jenem zweiten Schweißroboter. Im ersten Quartal 2025 soll die Produktion in dem umfunktionierten Gebäude starten. Werksleiter Schwarz erhofft sich dadurch „spürbar mehr Weichen“, rund 200 zusätzliche im Jahr. In einem weiteren Schritt soll die Produktion noch einmal angekurbelt werden – ab 2028. „Mein Ziel ist es, hier am Standort 2000 Weichen herzustellen“, so der 54-Jährige.

160 Jahre Weichenwerk Witten

Im Zuge der Jubiläumsfeier findet eine Führung durch das Werk statt.
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Um das stemmen zu können, hat das Weichenwerk, das offiziell „Werk für Oberbaustoffe“ heißt, nach eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren rund 100 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt. Bis 2024 sollen noch einmal 50 bis 70 neue Mitarbeitende folgen. Dabei handle es sich nicht um Ersatz für etwa aufgrund ihres Alters ausgeschiedener Arbeiter, sondern um zusätzliche neue Stellen, betont Schwarz. Besonders gefragt sind dabei vor allem Industriemechaniker, Logistikerinnen und Zerspanungsmechaniker.

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Am 23. Juli 2015 hatte ein Großbrand die Produktionshalle des Weichenwerks zu rund 50 Prozent zerstört. Laut den Brandermittlern der Bochumer Polizei war das Feuer bei Sanierungsarbeiten am Dach einer Produktionshalle ausgebrochen, als am Träger eines Stahlgerüsts etwas geschweißt werden musste. Die Bahn investierte Millionen in den Wiederaufbau. Auf dem rund 20 Fußballfelder (142.000 m2) großen Werksgelände entstanden nach dem Brand auch ein neues Regallager, ein Schulungsgebäude, eine Instandhaltungswerkstatt und ein Verwaltungsgebäude.

Am Anfang wurden hier noch Lokomotiven repariert

Gegründet wurde das Weichenwerk im Jahr 1863 als „Central-Werkstatt“ der Bergisch-Märkischen-Eisenbahn-Gesellschaft. Damals lag der Fokus neben der Fertigung von Weichen auch auf der Reparatur von Lokomotiven und dem Bau von Signalanlagen.

Im Laufe der Jahrzehnte verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Produktion von Weichen: Im Jahr 1928 fertigte das Werkspersonal erstmals eine komplette Weiche aus selbstgefertigten Einzelteilen. Bis Mitte der 1940er Jahre entstand dann auf dem heutigen Werksgelände eine neue Weichenrichthalle, in der ausschließlich Weichen und Weichgroßteile produziert wurden.

Seit 1965 ist das Weichenwerk in Witten die einzige „Weichenschmiede“ der DB. Neben den rund 1300 neuen Weichen produziert das Werk jährlich auch über 10.000 Weichenersatzteile.

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