Witten. Noch laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Aber nun hat die Stadt Witten einen Termin für die Fertigstellung der Pferdebachstraße genannt.
Noch ist es kaum zu glauben, noch sieht manches nach „Rohbau“ aus. Doch die Stadt legt sich jetzt fest: Ende Mai soll die Baustelle Pferdebachstraße Geschichte sein – nach fünf langen Jahren.
Bis es so weit ist, gibt es allerdings noch einiges zu tun. Zwischen dem Kreisel vorm Krankenhaus und Leostraße sind derzeit jede Menge Bautrupps im Einsatz. An der Ecke Westfalenstraße werden die großen Beete geharkt, am anderen Ende – weit hinterm Bahnübergang – verlegt ein Mitarbeiter den neuen Bordstein. Und die frisch gepflanzten Sträucher am Brückenhang verdecken bereits die ersten Schmierereien an der Stützwand.
EvK Witten ist derzeit nur zu Fuß erreichbar
Überall wuseln kleine Bagger durch die Baustelle. Auch die Einfahrt zum Krankenhaus wird gerade neu gepflastert. Der Eingang ist derzeit nur zu Fuß zu erreichen, die Zufahrt nur bis zum Parkhaus möglich. Aus den bereits fertigen Bürgersteigen ragen alle paar Meter knöchelhohe silberne Metallhülsen heraus. „Für die Straßenschilder“, erklärt ein Arbeiter und zückt die Wasserwaage. „Muss ja alles fest sein.“
Doch bevor die Schilder aufgestellt werden, kommt erst einmal der Asphalt. In der letzten April-Woche soll es endlich so weit sein. Daran könne jetzt auch das Wetter nichts mehr ändern, meint Stadtsprecher Jörg Schäfer zuversichtlich. Dann kommt die neue Decke auf das letzte Teilstück der Straße, die lange als Wittens schlimmste Rüttelpiste galt. Am zweiten Kreisel und an der Ecke Leostraße muss die Fahrbahn noch gemacht werden. Auch der Anschluss in die derzeit gesperrte Westfalenstraße ist dann noch dran.
Asphaltierung soll etwa zwei Wochen dauern
Etwa zwei Wochen sollen die Asphalt-Arbeiten dauern. In dieser Zeit müssen sich die Autofahrer auf der Pferdebachstraße noch einmal auf Beeinträchtigungen einstellen. Es sollen Spuren gesperrt werden – mal in die eine, mal in die andere Richtung – es könnte wieder einmal Staus geben. „Das ist leider nicht zu ändern“, bedauert Schäfer. Aber es gelte: „Augen zu und durch. Denn anschließend wird die Straße aus Sicht der Autofahrer fertig sein.“
Aus Sicht der Radfahrer allerdings leider noch nicht. Denn bis die neue, schicke Schrägseilbrücke über die Pferdebachstraße befahren werden kann, dürfte es noch etwas länger dauern. Grund dafür sind laut Stadt nicht die noch nötigen Arbeiten auf der Fahrbahn, sondern Lieferverzögerungen bei einigen Geländerteilen. „Und ohne die können wir die Brücke nun einmal nicht freigeben“, sagt Jörg Schäfer. Er hofft, dass bis spätestens Ende Mai alles montiert ist und die Ausflügler dann wieder freie Fahrt über den Rheinischen Esel haben.
Passanten loben Gestaltung der Straße
Bislang endet die Fahrt für die Radlerinnen und Radler auf beiden Seiten der Brücke vor einem Sperrgitter. Dann heißt es absteigen und sich einen Weg durch die Baustelle bahnen. Die meisten tragen es mit Fassung, so wie Günther und Karin Leimbach, die am Freitag auf Tour waren. Es werde zwar wirklich langsam Zeit, dass die Baustelle zu Ende gehe. „Aber es ist hier eine schöne Ecke geworden, besser als vorher.“
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Dass sich die ganze Mühe gelohnt hat, meint auch ein Anwohner, der sich am Mittag die Post aus seinem Briefkasten holt. Der 87-Jährige hat die Arbeiten aus nächster Nähe verfolgen können – und müssen. „Wir sind erst vor drei Jahren hergezogen, mitten in die Baustelle.“ Doch er bereut den Schritt nicht: „Denn das wird hier Wittens neue Prachtstraße.“
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Das Urteil dürfte die Verwaltung freuen. Bei Stadtsprecher Jörg Schäfer ist die Erleichterung jedenfalls groß, dass die Baustelle nun endlich auf die Zielgerade einbiegt. „Das war ja eine zähe Geburt.“ Schon die Freigabe der beiden Spuren kurz vor Weihnachten sei ein wichtiger Schritt gewesen. „Und nun ist wirklich ein Ende in Sicht.“ Das könnte doch eigentlich groß gefeiert werden – aber das ist bislang offenbar nicht geplant.