Witten. Die Baustelle Pferdebachstraße in Witten ist schon am Dienstag überraschend in beide Richtungen freigegeben worden. Aber es hakte noch deutlich.
Nach viereinhalb Jahren Umbauzeit fließt der Verkehr auf der Pferdebachstraße in Witten erstmals wieder in beiden Richtungen. Bürgermeister und Stadtbaurat ließen es sich am Dienstagmittag nicht nehmen, an der Freigabe vor Weihnachten persönlich teilzunehmen. Fertig ist die Straße aber noch nicht.
Der Stadt war daran gelegen, ihre Zusage einzuhalten, die Pferdebachstraße noch in diesem Jahr komplett für den Verkehr zu öffnen. Allerdings schien dieser Plan mit dem Frost der letzten Tage in Gefahr zu geraten. Tatsächlich können die noch ausstehenden Asphaltierungsarbeiten in diesem Jahr nicht mehr erledigt werden.
Gefährliche Situationen
Nichtsdestotrotz räumen Stadtspitze und Bauleitung gegen 12.15 Uhr die Sperrbaken in Höhe des Ärztezentrums und Boni zur Seite – auf der rechten Fahrspur in Richtung Krankenhaus/Uni/Autobahn. Stadteinwärts war die Spur ja schon länger wieder frei. Allerdings fehlt dort noch in gleicher Höhe die letzte Deckschicht, ebenso wie an der Kreuzung Leostraße. Auch Markierungen und Hinweisschilder lassen auf der gesamten Strecke noch auf sich warten.
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Die Freigabe ohne eindeutige Verkehrsführung führt anfangs zu teilweise kuriosen, aber auch gefährlichen Situationen. Einige Autofahrer, die stadteinwärts unterwegs sind und es bisher gewohnt waren, in Höhe des EvK direkt nach links in die Westfalenstraße abzubiegen, fahren nicht richtig in den Kreisel hinein, sondern wollen wie bisher sofort links abbiegen. Womit sie nicht rechnen: Aus der anderen Richtung, die jetzt freigegeben wurde, kommt ja Gegenverkehr!
Auch in Richtung Schlachthof-/Ardeystraße verlassen einige Autofahrer den Kreisel in Höhe Krankenhaus an der falschen Stelle. Statt sofort rechts abzubiegen, benutzen sie die bisher gesperrte Spur des Gegenverkehrs. Ein Wunder, dass da nicht mehr passiert ist.
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Die Autofahrer werden mit diesem „Provisorium“ ohne weiße Linien und klare Beschilderung noch ein paar Wochen leben müssen. Denn ab Donnerstag beziehungsweise Freitag ist erst einmal Weihnachtspause auf der Großbaustelle. Die Restarbeiten erfolgen im nächsten Jahr und ziehen sich bis in den Frühling hinein. Vielleicht können wir ja noch vor Ostern ein Bändchen durchschneiden.
Bei der inoffiziellen Freigabe am Dienstag verlieren Stadtspitze und Bauleitung denn auch nur wenige Worte. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger spricht von einem „sehr wichtigen Tag für Witten“, Bürgermeister Lars König von einer „verdammt guten Nachricht zum Jahresende“. Beide heben die deutlich verbesserte Verbindung gerade zur Uni hervor, zumal künftig auch Radfahrer einen eigenen Schutzstreifen bekommen. Aber auch sie müssen sich mit dem Auftragen der weißen Farbe noch gedulden. „Dafür muss es wärmer und trocken sein“, sagt Bauleiter Torsten Simon, der selbst von einer „schwierigen Baustelle“ spricht.
Erst wenn alles fertig ist, soll endgültig Bilanz gezogen werden, auch bei den Kosten, die ebenso wie die Bauzeit deutlich aus dem Ruder geraten sind. Aber an diesem Tag zählt nur eins: Der Verkehr rollt.
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