Neviges. Balkone, Gitter für den Zoo und mehr: Die Firma „W+M Metallbau“ in Tönisheide hat Kunden in ganz Europa. An der Spitze sind zwei pfiffige Chefs.

Wenn Oliver Meier (54) und Kai Wittenberg (55) durch Velbert fahren, nach rechts und links schauen, dann fällt oft der Satz „Das ist von uns, das auch“. So erzählt Oliver Meier, einer der beiden Geschäftsführer der Firma „W+M Metallbau“, und lacht. Balkone, Gitter, Garagentore, Schilder und mehr aus Stahl fertigt das Unternehmen in Velbert-Tönisheide, das die beiden pfiffigen Freunde vor 28 Jahren gegründet haben. Damals noch in Wuppertal, danach zog „W+M“ mehrmals um. „Wir sind immer ein bisschen größer geworden“, sagt Mit-Geschäftsführer Kai Wittenberg. Ende 2023 dann der Umzug innerhalb Tönisheides zur Wülfrather Straße 35, nur eben rüber auf die andere Straßenseite: In der 1000 Quadratmeter große Halle gibt‘s mehr Platz zum Lagern, mehr Platz für den großen Hallenkran, der das manchmal tonnenschwere Material von A nach B hievt.

Ein erfolgreiches Team: Die Firma „W+M Metallbau“ wird geführt von den Firmengründern Oliver Meier (3.v.l.) und Kai Wittenberg (4.v.l).
Ein erfolgreiches Team: Die Firma „W+M Metallbau“ wird geführt von den Firmengründern Oliver Meier (3.v.l.) und Kai Wittenberg (4.v.l). © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

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Denn mittlerweile sitzen die Kunden nicht nur in ganz Deutschland. Individuelle Stahl-Anfertigungen aus Tönisheide schätzen auch Firmen und Privatleute in „Österreich, Ungarn, der Schweiz und in den Niederlanden“, zählt Kai Wittenberg auf. Sechs Mitarbeiter hat ihre Firma, durch die Corona-Krise sei man ohne Entlassungen, Kurzarbeit und nennenswerte Einbußen gekommen. Eine Erfolgsgeschichte, die in der Berufsschule begann:

Zusammen in Velbert eine Firma gegründet

„Da hatten wir uns kennengelernt, danach aus den Augen verloren, bei der Bundeswehr wiedergesehen und das dritte Mal dann auf der Meisterschule getroffen“, erzählt Oliver Meier, und Kai Wittenberg fügt hinzu: „Dreimal, wir dachten, das kann kein Zufall sein.“ Meier Metallbauer, Wittenberg Maschinenschlosser, der Entschluss stand schnell fest: Die jungen Meister schlossen sich zusammen, gründeten ihre eigene Firma, haben gerackert und geackert. „Ja, von 0 auf 100. Alles selbst aufgebaut.“, sagt Oliver Meier. Und so bescheiden beide sind, darauf sind sie schon stolz.

Planung und Fertigung: Alles aus einer Hand

Neuer Standort mit mehr Platz: Die Firma „W+M Metallbau“ ist umgezogen an die Wülfrather Straße.
Neuer Standort mit mehr Platz: Die Firma „W+M Metallbau“ ist umgezogen an die Wülfrather Straße. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Was „W+M Metallbau“ alles fertigt, zeigt ein kleiner Rundgang durch die Halle. Zum Beispiel Prüftüren für die Schloss- und Beschläge-Branche. „Hier, die müssen eine Million mal auf und zu gehen“, sagt Meier, lässt die Metalltür schwingen. Die Prüftüren werden an Velberter Firmen verkauft, die damit sicherstellen, dass ihre Schlösser einwandfrei funktionieren. Weiter geht‘s zu der großen Walze, hier werden Bleche geschnitten und gewalzt, spezielle Schellen gefertigt, wenn etwa Rohre repariert werden müssen. In dem Regal an der Wand hängen diverse Schraubzylinder, Schweißgeräte. Die große Tafelschere an der nächsten Station schneidet Bleche millimetergenau, auf der Abkantpresse wird Blech gewogen. „Planung, Entwicklung, Fertigung, bei uns bekommt man alles aus einer Hand“, so Meier.

Gitter für die Leoparden im Zoo

Ein achtköpfiges Team

„W+M Metallbau“, Wülfrather Straße 35 in 42553 Velbert. Zum Kundenstamm gehören Privatleute, öffentliche Auftraggeber, Kommunen, Bauträger und auch die Industrie. Die Geschäftsführung hat sechs Mitarbeiter.

Weitere Informationen im Netz auf www.wm-metallbau.de.

Draußen auf dem Hof liegt jede Menge Stahl: Die Grundträger-Konstruktion für ein Feuerwehrhaus, das eine Langenberger Firma in Holz-Modulweise baut. „Wir fertigen Fluchttreppen, Industrie-und Garagentore, dann natürlich Geländer und Brüstungen für Balkone, dazu kommt der komplette Fensterbau, Treppen, Zäune, Tore, eben alles aus Metall“, zählt Meier auf. Die Schiebegitter für das Leopardengehege im Wuppertaler Zoo stammen ebenso von „W+M“ wie die neun Schautafeln in Neviges, die über die Sehenswürdigkeiten informieren, „überzogen mit Anti-Grafitti-Folie“, so Kai Wittenberg. Das Gitter vor dem Biergarten des Restaurants Kleine Schweiz hat „W+M“ nach einer Handskizze des Gastronomen Jonas Wiehoff gefertigt, da muss Wittenberg jetzt noch lachen. „Das hätten wir mal so machen sollen, wie diese Zeichnung war, das wäre schön was geworden.“

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Die zwei Familienväter – Oliver Meiers Sohn Lucas ist in Papas Fußstapfen getreten und bei „W+M“ beschäftigt – strahlen Tatkraft, Fröhlichkeit und gute Laune aus. Ja, sie arbeiten gern, sind ein gut eingespieltes Team. Und haben in ihrer kleinen, feine Firma den wohl coolsten Pausenraum Velberts: Hinsetzen, anschnallen, Augen zu und in Gedanken abheben. Verschnaufen in ausrangierten Flugzeug-Sitzen, das hat was. „Die waren mal über“, sagt Oliver Meier und erzählt nebenbei, dass „W+M“ auch Zugänge für die Kabine von Flug-Simulatoren fertigt. Die Bodenhaftung zu verlieren, da besteht bei diesen beiden Chefs keine Gefahr.