Velbert. Lena Börsting (35) ergänzt seit Anfang des Jahres das Altstadtmanagement-Team in Velbert Neviges. Das sind ihre ersten Eindrücke und Pläne.

In die Fußgängerzone kommen, Freunde treffen, verweilen. So wünscht sich die neue Altstadtmanagerin Lena Börsting, die nun Dr. Eva Dannert unterstützt, die Zukunft der Altstadt von Neviges.

Beide kommen vom Dortmunder Büro „Stadt + Handel“. Kollegin Dr. Eva Dannert, die schon seit drei Jahren vor Ort ist, weiß: „Wir sind als Außenstehende gekommen und gehören mittlerweile dazu.“

Lena Börsting ist die neue Altstadtmanagerin von Velbert-Neviges

Das möchte auch die 35-jährige Lena Börsting, die die Schönheit von Neviges schon für sich entdeckt hat. „Neviges ist nicht monoton. Ich mag die kleinen Gassen und die schönen Baustrukturen“, sagt sie. Und findet: „Das Gesamtpaket ist hier sehr spannend.“ So freut sich die in Essen lebende Altstadtmanagerin darauf, die Netzwerkbildung fortzuführen.

„Derzeit haben wir den Schwerpunkt Gastronomie“, ergänzt Kollegin Dr. Eva Dannert. „Wir werden im Frühling zum zweiten Mal zusammenkommen und uns darüber austausche, wie es läuft, wo der Schuh drückt und auch wo wir helfen können.“

Freut sich auf die neue Aufgabe: Altstadtmanagerin Lena Börsting in Neviges.
Freut sich auf die neue Aufgabe: Altstadtmanagerin Lena Börsting in Neviges. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ideen finden gegen den Leerstand in Neviges

Die Elberfelder Straße soll an Attraktivität zunehmen. „Man soll herkommen, sich aufhalten und sich treffen“, ergänzt Bürgermeister Dirk Lukrafka. „Man soll hier nicht in die Stadt gehen, weil man muss sondern weil man will.“ Eine Herausforderung, bei der auch Einzelhändler und Gastronomen mitwirken sollten. Die Fußgängerzone, sie unterliege einer wandelnden Anforderung und so müssen auch Ideen geschaffen werden, etwas gegen den Leerstand zu tun.

„Wir müssen eine Identität schaffen“, sind sich die Altstadtmanagerinnen sicher. „Und wollen die Qualität, die Neviges hat, herausarbeiten.“ Eine Identität, die sich Bürgermeister Dirk Lukrafka beispielsweise mit der Entstehung des Erlebnis- und Naturzentrums am Hardenberger Schloss vorstellen kann.

Eiscafé Hani und Weinhandel Stellwag sind positive Beispiele für Stadtentwicklung

Von dort wird der grüne Pfad, ein Sinnespfad mit verschiedenen Stationen, eine Verbindung zur Innenstadt schaffen. Ziele und Strategien des Duos: „Junge Familien und Jugendliche anlocken, darauf schauen, welche Zielgruppen hier noch nicht bedient werden“, weiß Dr. Eva Dannert. „Was fehlt hier und wofür gibt es Bedarf, was würde sich lohnen?“, sind die Fragen, denen sich die Altstadtmanagerinnen widmen.

Dass die Neviges Fußgängerzone Potential hat, das zeige auch das Eiscafé Hani, das längst zu einem Treffpunkt der Nevigeser geworden ist oder auch der Weinhandel Stellwag, der sich jüngst vergrößert hat.

Das Stadtentwicklungsbüro in Neviges ist immer mittwochs und donnerstags besetzt.
Das Stadtentwicklungsbüro in Neviges ist immer mittwochs und donnerstags besetzt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Vermarktung von leerstehenden Ladenflächen in Neviges ist eine Herausforderung

Offen für Neues sein, auch andere Konstellationen als herkömmlich bekannte auszuprobieren, dafür wirbt das Altstadtmanagement und nennt als Beispiel den Laden Brautpoesie. „Die Eigentümerin ist Lehrerin und hatte nach Vereinbarung mit ihren Kunden nachmittags und abends geöffnet. Das hat so gut funktioniert, dass sie sich vergrößert hat. Das war nur leider in Neviges nicht möglich“, so Dr. Eva Dannert

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Meist kleinere Ladenflächen, teilweise große Schaufenster in der Lage ohne Tageslicht nach hinten, das stellt die Altstadtmanagerinnen vor die Herausforderung, die Begebenheiten aktiv zu bewerben. Und sie finden, „wenn man eine Chance hat, dann jetzt“.

>>>Förderprogramme für die Aufwertung der Altstadt

Zwei Angebote, die Altstadt aufzuwerten, gibt es konkret. Der Altstadtfond richtet sich an alle Akteure mit lokalem Bezug. Standortgemeinschaften, Vereine, Initiativen aber auch Immobilienbesitzer, Gewerbetreibende oder auch engagierte Privatpersonen. Gefördert werden Projekte, die zur Belebung und Aufwertung des lokalen Stadtbildes beitragen. Bis zu 50 Prozent der Kosten können durch den Fond übernommen werden. Das erste Projekt „Beleuchtung für Veranstaltungen“ wurde bereits im Herbst vergangenen Jahres subventioniert.

Das zweite Angebot ist das Fassaden- und Wohnumfeldprogramm. Es dient der gestalterischen Aufwertung von Immobilien. Neun Häuser wurden bereits durch das Förderprogramm aufgewertet. Für weitere Aufwertungsmaßnahmen stehen bis Ende 2024 noch 12.000 Euro zur Verfügung. Bis Ende 2025 sind weitere rund 60.000 Euro Fördermittel gesichtert.

Das Büro der Altstadtmanagerinnen an der Elberfelder Straße 42 ist mittwochs und donnerstags geöffnet. Telefonisch ist Lena Börsting unter 0163 5196062 und Dr. Eva Dannert unter 0151 61060067 erreichbar. Per Mail sind beide unter neviges@stadt-handel.de zu erreichen. Beide geben auch weitere Infos zu den Förderungsmöglichkeiten