Neviges. Eis ist ihre Leidenschaft: In „Hani’s Eiscafé“ in Velbert mixt Familie Hani Köstliches nach eigenem Rezept. Nicht nur bei den Sorten gibt’s Neues

Alicia und ihr großer Bruder Antonio sind in ihrem Element: Unentwegt lassen sie in der „Autogarage“ kleine Autos die Serpentinen herunter flitzen. Schwesterchen Emilia kramt derweil mal kurz in der Kiste mit Plüschtieren und schaut ansonsten, was die Zwei so treiben. Und Mama? Die sitzt tiefenentspannt bei einem Milchkaffee – ein Glück, die Bande ist beschäftigt. In Hani’s Eiscafé in Velbert-Neviges gibt’s jetzt neben selbst gemachten Köstlichkeiten auch eine kleine Spielecke für Kinder. Was nicht nur Mama Yesinia, die Mutter des fidelen Trios „einfach toll“ findet.

„Ich hatte von Anfang an die Idee, dass sich bei uns die ganze Familie wohl fühlen soll“, sagt Fisnike Hani, die mit Ehemann Arben seit zwei Jahren den Eissalon in der Fußgängerzone betreibt. Seitdem hat sich „Hani’s Eiscafé“ mehr und mehr zu einem festen Treffpunkt im Dorf gemausert. Ruhetage? Mal später anfangen? Gibt’s nicht bei den Hanis, bei denen die ganze Familie nach vereinten Kräften mit anpackt. Sohn Amar (20) jeden Tag, sein Bruder Ameir (16) serviert in den Ferien und am Wochenende. Einkaufen, all die Köstlichkeiten nach altem Familienrezept zusammen mixen, auch mal Neues ausprobieren: An manchen Tagen, so erzählt Arben Hani vergnügt, sei man schon mal 16 Stunden in Sachen Eis auf den Beinen. „Wir sind ein bisschen verrückt. Aber um etwas zu erreichen, braucht man viel Geduld und Kraft.“

Neu ist die Spielecke in Hani’s Eiscafé in Velbert

Finden die kleine Spielecke in Hani’s Eiscafé toll (v.l.) Emilia, Alicia und Antonio haben ihren Spaß, während Mama Yesenia in Ruhe ihren Milchkaffee trinkt. Den Hanis liegt es am Herzen, dass sich auch Kinder hier wohl fühlen.
Finden die kleine Spielecke in Hani’s Eiscafé toll (v.l.) Emilia, Alicia und Antonio haben ihren Spaß, während Mama Yesenia in Ruhe ihren Milchkaffee trinkt. Den Hanis liegt es am Herzen, dass sich auch Kinder hier wohl fühlen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und erreicht haben die Hanis, die ursprünglich aus Albanien stammen, in diesen zwei Jahren viel. „Ja, wir sind angekommen“, sagt Fisnike Hani lächelnd, die in ihrer Heimat mehr als 20 Jahre lang Lehrerin für albanische Sprache und Literatur war. „Ich liebe Kinder, daher liegt mit auch die kleine Spielecke am Herzen. Da sind die Kleinen auch bei schlechtem Wetter beschäftigt.“ Ein Großteil der Spielsachen sei neu angeschafft worden, „ein Teil sind auch Geschenke von Kundinnen, von Karin und Irena.“ Nun hofft sie, dass die kleinen Gäste Gefallen an all den Bilderbüchern, Spielen, Puzzles und Plüschtieren finden.

Eis-Herstellung hat seit Generationen Tradition in der Familie

Der kleine Marco, sechs Monate alt, sitzt sicher im Kinderstuhl: Mutter Irena freut sich schon, wenn er auch bald in der Spielecke herumkrabbeln kann.
Der kleine Marco, sechs Monate alt, sitzt sicher im Kinderstuhl: Mutter Irena freut sich schon, wenn er auch bald in der Spielecke herumkrabbeln kann. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Als die Hanis mit ihren zwei Söhnen vor Jahren aus Nord-Mazedonien nach Deutschland zogen, sei von Anfang an klar gewesen: Man wollte sich hier eine Existenz mit etwas aufbauen, was seit Generationen in der Familie Tradition hat. „Eis hat mich mein Leben lang begleitet. Mein Großvater betrieb im ehemaligen Jugoslawien drei Eisdielen“, erzählt Fisnike Hani, die bereits in der Heimat beruflich umgesattelt hatte und eine dreijährige Ausbildung rund um die Herstellung von Eis und Süßwaren absolvierte. Zunächst betrieben die Hanis – Ehemann Arben war früher 20 Jahre beim Militär – eine Eisdiele in einer Kleinstadt in Hessen. „Dann kam der Corona-Lockdown, in dem Einkaufscenter dort hatte immer mehr geschlossen, auch wir sind dann weg.“ Und entdeckten kurz darauf die Anzeige von dem leerstehenden Laden in der Passage – ein Glück für Neviges.

„Snickers-Eis“ mit Erdnuss-Paste

Die beliebte italienische Eisdiele San Remo, ebenfalls in der Fußgängerzone, betrachten die Hanis übrigens nicht etwa als Konkurrenz, vielmehr belebe doch Vielfalt und Abwechslung das Geschäft, da sei doch gut für alle, so Arben Hani. „Wir haben kein italienisches Eis, wir haben unsere eigenen Rezepte.“ Und das heißt? „Keine Zusatzstoffe, keine Farbstoffe, keine Dextrose und Fructose. Dafür viel Milch, viele Naturprodukte.“ Nur beim Schlumpf-Kindereis verwende man ein bisschen blaue Lebensmittelfarbe. Beliebt in dieser Saison: die Klassiker Vanille und Pistazie, heiß begehrt sei auch die neue Kreation „Snickers“, wie Arben Hani erzählt: „Natürlich handgemacht, mit 100 Prozent Erdnuss-Paste und Schokolade.“

Manche Stammgäste kommen jeden Tag

Aber jetzt haben die Hanis keine Zeit mehr zum erzählen, die Sonne kommt langsam rum, immer mehr kleinen Tische füllen sich. Fisnike Hani sagt glücklich: „Einige kommen jeden Tag. Wir trinken auch schon mal mal einen Kaffee zusammen.“ Auch deshalb lieben die Nevigeser die Hanis, die nie ihren Traum aufgegeben haben: Menschen mit ihrem Eis glücklich zu machen.

>>>Täglich geöffnet

Hani’s Eis-Cafe, Elberfelder Straße 35, geöffnet Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr; Samstag und Sonntag 9 bis 20 Uhr. Es gibt neben Eis auch Kaffee-Spezialitäten, Waffeln und morgens belegte Brötchen.